Albert Leichtfried klettert "Call of the curtain", M7+ WI6 Albert Leichtfried klettert "Call of the curtain", M7+ WI6
22 März 2005

Canmore Eistrip 2005 von Hari Berger und Albert Leichtfried

Die beiden Eiscreaks Hari Berger und Albert Leichtfried waren mit Outdoorfotograf Hermann Erber in Kanada. Das Ergebnis - schwere Eis- und Mixedrouten und perfekte Eiskletterfotos!

Canmore/Canada trip 2. - 16.3.05

Obwohl es nach meiner Rückkehr von einem genialen Norwegentrip Ende Februar wohl kaum bessere Bedingungen zum Eisklettern in Österreich geben hätte können, war unser Flug nach Kanada gebucht. Am 2. März brachen Albert und ich auf, um die besten Mehrseillängen an Eis- und Mixed-Klassikern rund um Canmore zu klettern.

Noch immer ziemlich paniert vom Jetlag ließen Albert und ich uns nicht lumpen und nahmen gleich am ersten Tag am schon legendären und extrem gut besetzten Mixedmaster in Wang´s Kletterhalle teil.

Obwohl wir beide seit mehr als vier Wochen keinen Figure Four mehr gemacht hatten, schlugen wir uns tapfer bis ins Finale und ich konnte hinter meinem hartnäckigen Wettkampfgegner Evgeny mit wahrscheinlich dem Pump meines Lebens den zweiten Platz belegen.

Zwei Eisfälle an der Trophy Wall

Ziemlich angeschlagen brachen wir früh am nächsten morgen auf, um „T2“ M7+, WI5-6 und „Haunted by Waters“ M8-9, WI 5-7 (2. Begehung) zu klettern. Beide sind an der legendären „Trophy Wall“ hoch über Banff gelegen. Steht man zum ersten mal dort oben, wird einem klar, warum Guy Lacelle „T2“ bzw. „Terminator“ (= gleiche Tour, wenn vollständig aufgebauter Eisfall) an den ersten Platz seiner Liste der besten 100 Wasserfälle gestellt hat.

Will Gadd´s Geburtstagsparty am selben Abend und eine geniale Technoparty waren ein guter Grund, mehr Heldentaten aufzuschieben und mal den Jetlag zu überwinden.

Polar Circus im Eiltempo

Voller Energie starteten wir Montag morgen um 6.00 Uhr, um „Call of the Curtain“ M7+ WI6, wahrscheinlich die beste Aussicht die ich je an einem Wasserfall je hatte, und „Polar Circus“ 500 m WI5, einer der bekanntesten Klassiker überhaupt, zu klettern. Einige erstaunte Gesichter sahen wir am Abend im Rempart Creek Hostel, als wir erzählten, dass wir in Polar Circus um 14.30 eingestiegen und 18.00 wieder beim Auto waren („it´s usually done in 8 hours“).

"Nightmare on Wolfsstreet" und "Suffer Maschine"

Am nächsten Morgen starteten wir ebenso bald zur Stanley Headwall, um „Nightmare on Wolfsstreet“ M7+ (hart bewertet!), WI6+ zu klettern. Wir waren uns einig, dass dies für uns die beste Eis- und Mixedlinie der Welt ist. Nach diesem großartigen „Nightmare“ kämpften wir uns durch den schlimmsten Schwimmschnee zur „Suffer Maschine“ M7+ WI5, wo eine kleine Überraschung auf uns wartete. Da wir unsere Keile leider im Auto liegen gelassen hatten, stellte schon die erste Mixedlänge eine Herausforderung dar. Wirklich interessant wurde es aber in der zweiten Länge.

„Many Bolts“ aber ohne Laschen :-(

Das Topo versprach zwar „many Bolts“ am Einstiegsüberhang, erwähnte aber nicht, dass die Boltlaschen fehlten. Schlussendlich entschieden wir uns, heute noch nicht sterben zu wollen und wir seilten wieder ab.

Mit „Hydrophobia“ WI5 und „The Sorcerer“ WI5 im Gebiet „The Ghost“, einem für uns „Euros“ wirklich beeindruckend wilden und abgelegenen Gebiet, glaubten wir, einen vergleichsweise gemütlichen Tag verbringen zu können. Um beide an einem Tag zu klettern, liefen wir mit unseren doch schon einigermaßen angeschlagenen Füßen fünf Stunden quer durch den mit wilden Moosbändern durchwachsenen Wald. „Servas die Wadln und mal nicht dem Bizeps!“

Tolle Kletterszene in Canmore

Trotzdem einer der beeindruckensten Tage dieser Eissaison. Zu guter Letzt möchte ich der ziemlich lässigen Kletterszene in Canmore danken, die uns mit all den wichtigen Dingen, wie Fahrrädern, Unterkunft, Gastfreundschaft, Routeninfos, Partys etc. unterstützt hat. Special thanx to Kim, Will, Scott, Mike, Roger und an unseren großartigen Fotografen Hermann Erber.

Fototipp

www.outdoor-foto.at - die Fotos von Hermann Erber

Berichte von Hari Berger und Albert Leichtfried:

GAME OVER – die erste M13 Europas

Hari Berger über die Zukunft der Eiskletterwettkämpfe

Albert und Hari klettern Crack Baby

Harry Berger Solo im Mordor (A)

Webtipp:

Black Diamond

Petzl/Charlet

Salomon



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