Jérémie Heitz beim Race the Face - Zermatt, Switzerland, May/June 2018 (c) Jeremy Bernard / Red Bull Content Pool Jérémie Heitz beim Race the Face - Zermatt, Switzerland, May/June 2018 (c) Jeremy Bernard / Red Bull Content Pool
10 Dezember 2018

Race the Face

Das steilste Ski-Rennen aller Zeiten - 500 m, 55° in 26,44 Sekunden, Daron Rahlves vs. Jérémie Heitz + VIDEO!

 

Daron Rahlves und Jérémie Heitz zählen zu den besten Skifahren der Welt. Daron, 45, ist Super-G-Weltmeister und X-Games-Gewinner. Jérémie, 29, ist Steep-Skiing-Pionier und Freeride-Ikone.

Im Wallis trafen sich beide zum ultimativen Backcountry-Riesenslalom für das « Race The Face », ein Rennen über die 500 Meter (rd. 300 Hm) hohe und bis zu 55° steile Nordwand des 4219 Meter hohen Hohberghorns. Zum Vergleich: Die Mausefalle, die steilste Stelle der berühmten Streif in Kitzbühel, hat gerade mal 40° und ist vielleicht 40 Hm hoch. 

Der Kalifornier konnte zwar auf seine Racing-Skills zurückgreifen, er musste sie aber erstmals in seinem Leben an einer Eiswand, die schon für Bergsteiger mit Pickel und Steigeisen eine mittlere Herausforderung ist, anwenden. Für den Schweizer Heitz fühlte sich das Terrain vertrauter an, doch für ihn ging es diesmal nicht um den besten Style, sondern um maximalen Speed – auf einem vorgegebenen Kurs, auf dem Stürzen keine Option ist.

Bei der ersten Streckenbesichtigung konnte man die paar Zentimeter Pulverschnee mit dem Ärmel vom fast senkrechten Eis wischen. Die Wand war wirklich unfahrbar, aber am nächsten Tag kam ein Wärmeeinbruch und dann ein Schneesturm, der unberührten Powder bescherte. Sie wussten: Das ist ihre Chance.

Vor dem Rennen haben beide Sportler am Berg übernachtet und sind auch zu Fuß zum Start aufgestiegen. Dadurch kamen sie gut aufgewärmt an den Start und konnten auch die Bedingungen am Berg ganz genau studieren.  

Auf die Frage, wie er außerhalb der Komfortzone die Kontrolle behält, meint Jérémie Heitz: „Indem ich nur 80 Prozent heraushole und nicht bei jedem Schwung bis zum Grenzbereich gehe. Darum war ich im Rennen langsamer unterwegs als normalerweise beim Freeriden. Nicht mehr als 80 km/h oder so.“

Vielleicht war das auch der Grund weshalb sich der Schwiezer am Ende um 1,28 Sekunden dem Kaliforner Daron geschlagen geben musste. Daron brauchte für die rd. 500 Hm hohe Eiswand gerade mal 26,44 Sekunden.



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