Erster BASE-Absprung mit Wingsuit vom Walliser Viertausender Zinalrothorn
Es ist der Donnerstag, 5. September 2013, als Julian Zanker und Yannick sich gemeinsam mit Rahel Schelb und Felicitas Feller von Zermatt aus auf den Weg zur Rothornhütte machen. Nach vier Stunden Aufstieg können sie ihr kaltes Bier kaum erwarten. In der brennenden Nachmittagssonne aufzusteigen ist anstrengend und schweisstreibend, dazu sind die Rucksäcke schwer, denn gefüllt sind sie mehr als nur für eine normale Bergtour. Julian: „Unsere Vision war es, einen Erstabsprung mit dem Wingsuit vom 4`221m hohen Zinalrothorn im Wallis zu versuchen. Ein Viertausender, der mit eleganter, auffälliger Bergspitze in der Walliser Bergwelt steht und von dem wohl noch keiner anders als zu Fuss abgestiegen ist. Vor einiger Zeit kam Yannick mit dieser Idee auf mich zu und ich war sofort Feuer und Flamme für sein Vorhaben. Gottseidank waren auch Rahel und Felicitas hoch motiviert uns zu begleiten, denn ohne ihre Hilfe wäre es kaum möglich gewesen, ein solches Projekt anzugehen.
Am nächsten Morgen starten wir um 04.45Uhr. Stockdunkel ist es, wir orientieren uns mit den Stirnlampen. Nach dem Gletscher ziehen wir unsere Steigeisen aus, von hier geht es mit Felskletterei weiter. Spätestens nach dem unglaublich schönen Sonnenaufgang weiss ich wieder, warum ich die Berge und solche Toure liebe. Ich geniesse den Aufstieg, die Kletterei, das Unterwegssein mit super Menschen. Ein absoluter Traum!
Hinter uns steht das majestätische Matterhorn. Vor uns brennt das Zinalrothorn in der Morgensonne und wir können es kaum erwarten, auf dem Gipfel des stolzen Viertausenders zu stehen. Werden wir einen Absprungplatz finden? Oder wird unser Traum unerfüllt bleiben?
Wir kommen gut voran und stehen um 08. 30Uhr auf dem Gipfel des Zinalrothorns. Die Luft ist dünn hier oben auf 4221Metern. Auf der Ostseite finden wir eine Plattform von der ein Absprung möglich sein könnte. Yannick und ich werfen ein paar Steine vom Gipfel in die Ostwand. Schnell ist klar: Hier wagen wir einen Absprung! Es ist eine Seltenheit einen Absprungplatz direkt vom Gipfel zu finden. Bei anderen Bergen kann man vielleicht 200 Meter unterhalb des Gipfels einen Base Sprung wagen, doch direkt von dem Gipfel des Zinalrothorn aus mit dem Wingsuit abzuspringen – wir können unser Glück kaum fassen!
Rahel und Felicitas packen unser Material, das wir nicht mitnehmen können, in ihre Rucksäcke. Und dann folgt der langersehnte Augenblick. Nur der Wingsuit flattert leise im Wind, sonst ist es still. Yannick springt zuerst. Er atmet noch einmal tief durch. Hinter ihm das Gipfelkreuz des Zinalrothorns. Vor ihm die steile Ostwand. Bis Zermatt geht es fast 3000m in die Tiefe. Obwohl der Exit schwierig ist und die Wand zu Beginn des Sprunges noch sehr nahe ist, fliegt Yannick sicher über den Gletscher Richtung Täsch hinaus, zieht seinen Schirm mit genügend Höhe nach dem Gletscher und landet auf einer Alp über Täsch. Ich folge ihm und lande nach einem erfolgreichen Absprung nach 1.5 Minuten Flugzeit neben Yannick. Es war ein unbeschreiblicher Flug: Über diese wunderschöne Landschaft, über Gletscher, Felsmoränen und Abgründe zu fliegen, war einer meinen besten BASE-Absprünge und Flüge in meinem ganzen Leben.
Überglücklich, stolz, und zufrieden machen Yannick und ich uns auf den Weg ins Tal hinunter.
Rahel und Felicitas treffen wir später in Zermatt wieder – danke Rahel und Felicitas für ihre Unterstützung. Ein unvergesslicher Tag mit super Leuten geht zu Ende und wir lassen den schönen Tag bei Bier und Pizza ausklingen.
Text: Julian Zanker | www.julianzanker.blogspot.ch
Video Zinalrothorn Base 6.9.2013
Kommentare
AW: Südrampe Hochthron
Mit dem GPX Track von Bergsteigen.com ist der Einstieg gut zu finden.
Klassische Route und wahrscheinlich deswegen ein eher "harter" 4er.
50 m Seil hat bei uns gereicht.
Hakendichte nach der 6. SL wie in einem anderem Kommentar erwähnt, war unserer Meinung den Schwierigkeiten entsprechend und an den notwendigen Stellen finden sich Haken.
Steinschlag war bei uns katastrophal, teilweise durch andere Seilschaften, aber auch durch Dohlen.
In der 10. SL muss man nach der 2. Sanduhr über den ersten Block nach rechts weg und dann den 2. Block auch noch überwinden.
Da könnte das Topo etwas verwirren weil die Blöcke nicht eingezeichnet sind.
Am Ende der 11. SL sieht man dann auch schon die Markierungen für den weiteren Aufstieg zum Gipfel. Sehr gut zu finden, aber teilweise ziemlich luftige seilfreie Kraxelei.
Unser Endgegner war der Abstieg: sehr ausgesetzt und extrem viel lockeres Gestein/Boden, haben vom Gipfel zur Werfener Hütte gleichlang gebraucht wie von der Hütte ins Tal, je ca. 1 Stunde.
Werfener Hütte: es gibt einen Kühlschrank voll mit Getränken (Bier, Radler, Wasser, Apfelsaft gespritzt etc) und das WC ist offen.
AW: Südrampe Hochthron
Außerdem haben wir deutlich länger gebraucht. Kann natürlich sein, dass das an uns liegt. Aber vielleicht lässt nochmal jemanden einen Kommentar da
AW: Südrampe Hochthron
Außerdem haben wir deutlich länger gebraucht. Kann natürlich sein, dass das an uns liegt. Aber vielleicht lässt nochmal jemanden einen Kommentar da
AW: Südrampe Hochthron
Kleine Erfahrungen von uns. Vielleicht hilfst dem ein oder anderen.
Zustieg: am besten den Gurt am Weg anziehen und den ersten Haken nicht verpassen.
8 seillänge. Die Haken sind rechts im Topo eingezeichnet. Sind aber an der linken Wandseite
Austieg: der Weg auf den Gipfel erfordert nochmal Kletterei. Ungesichert. Ist aber mit roten Punkten/Pfeilen markiert. Vom letzten Stand sieht man den Einstieg. Genau schauen!
Der Abstieg ist auch nicht ganz ohne! Hier braucht man nochmal einiges an Geschick, weil gefühlt alles locker und lose ist! Helm aufsetzen und Hirn einschalten
AW: Südrampe Hochthron
Wir sind die Tour gestern gegangen. Es war recht nett und wirklich ein traumhafter Ausblick.
Der Einstieg der hier beschrieben ist, ist meines Erachtens sehr unübersichtlich, vorallem dann kurz vor der Wand.
Die Tour selbst empfinde ich stellenweise sogar etwas schwerer als 4+. Man muss wirklich sehr auf lockere Steine achten.
Wie oben erwähnt muss man bei der 6ten Seillänge aufpassen. Bei der 10 Seillänge sind wir nach der Sanduhr zu weit links gegangen und auf die Tour daneben gekommen. Wir sind dann zurück und dann richtig weiter.
Wenn man nach der letzten Seillänge geradeaus schaut findet man die Makierungen zum Gipfel.
Im Großen und Ganzen wirklich eine schöne Tour. Man sollte Sie jedoch wirklich nicht unterschätzen.
AW: Südrampe Hochthron
Wir sind die Tour gestern gegangen. Es war recht nett und wirklich ein traumhafter Ausblick.
Der Einstieg der hier beschrieben ist, ist meines Erachtens sehr unübersichtlich, vorallem dann kurz vor der Wand.
Die Tour selbst empfinde ich stellenweise sogar etwas schwerer als 4+. Man muss wirklich sehr auf lockere Steine achten.
Wie oben erwähnt muss man bei der 6ten Seillänge aufpassen. Bei der 10 Seillänge sind wir nach der Sanduhr zu weit links gegangen und auf die Tour daneben gekommen. Wir sind dann zurück und dann richtig weiter.
Wenn man nach der letzten Seillänge geradeaus schaut findet man die Makierungen zum Gipfel.
Im Großen und Ganzen wirklich eine schöne Tour. Man sollte Sie jedoch wirklich nicht unterschätzen.
AW: Südrampe Hochthron
Wir haben die Tour letzten Samstag versucht.
m.e. ist sie recht ungleichmäßig.
Am Anfang noch sehr gut abgesichert (wahrscheinlich durch die Sanierung), nach der 6. Seillänge ändert sich das und die Dichte der Haken nimmt stark ab.
Ca. bei der 8.-9. Seillänge haben wir uns dann verstiegen und kehrten gemeinsam mit vielen Steinen (Steinschlag) um.
Bis dahin recht schön, allerdings ziemlich brüchig.
AW: Südrampe Hochthron
Achtung in der 6ten Seillänge. Man steht hier vor einer schrofigen Rampe und tendiert dem Topo folgend in dessen Mitte aufzusteigen. Es geht hier allerdings vom Stand nur wenige Meter nach rechts und dann gleich scharf links um den Felsen.