Der von der bergsteigen.com-Redaktion getestete Arcteryx Sigma SL Anorak Der von der bergsteigen.com-Redaktion getestete Arcteryx Sigma SL Anorak
13 November 2019

Funktionskleidung fürs Bergsteigen, Klettern oder Skitourengehen

Kunstfaser oder Baumwolle, wie viele Schichten am Berg und wie sieht es bitte mit der Nachhaltigkeit aus? Alles zur richtigen Auswahl von Funktionsbekleidung.

Alles Abhängig vom Tourenziel und der Bergsportart

Im Gebirge kann es bekanntlich rasch mal kühl und ungemütlich werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man die passende Kleidung mitnimmt, wenn man sich auf eine Tour begibt. Neben den geeigneten Schuhen sollte Funktionskleidung unbedingt zur Ausrüstung von Bergsteigern gehören. Praktischerweise lassen sich die Kleidungsstücke auch bei weniger extremen Wanderungen am Berg und im Tiefland tragen, selbst für die Stadt sind sie geeignet, wenn man sich für modische Modelle entscheidet. Funktionskleidung hat nämlich viele Vorzüge, die vor allem bei kaltem und regnerischem Wetter voll zur Geltung kommen. Die Jacken und Hosen sind in der Regel wasserabweisend und winddicht, dabei aber sehr leicht und robust. Zudem sind sie atmungsaktiv, transportieren also den Schweiß vom Körper weg. Somit besteht nicht die Gefahr, dass man während einer Berg- oder Klettertour eine unangenehm nasse Haut hat. Ein weiterer Vorteil von Funktionskleidung ist, dass sie sehr pflegeleicht ist. Sollte sie verschmutzt sein, was ja auf Klettertouren durchaus passieren kann, dann lässt sie sich ganz einfach abwaschen.

Anziehen wie eine Zwiebel

Damit die Atmungsaktivität von Funktionskleidung Wirkung zeigt, sollte sie über Thermounterwäsche – dem sogenannten Baselayer -  getragen werden. Diese hat die Aufgabe, den Schweiß von der Haut nach außen zu transportieren. Über der Unterwäsche befinden sich am besten mindestens zwei weitere Schichten von Kleidung – Midlayer und Hardschell Schicht, wobei letztere aus einer wasserdichten und atmungsaktiven Membran besteht und vor Wind und Regen schützt. Dabei orientiert man sich am Zwiebelschalenprinzip. Es basiert darauf, dass sich zwischen den einzelnen Schichten Luft befindet, die die Wärme isoliert. Somit halten mehrere dünnere Kleidungsstücke den Körper wärmer, als dies mit wenigen Schichten dicker Kleidung möglich wäre. Wichtig ist, dass alle Schichten atmungsaktiv sind, weil sonst der Effekt verlorengeht und sich die Wärme direkt am Körper staut. Ein weiterer Vorteil des Zwiebelschalenprinzips ist, dass man sich einiger Schichten entledigen kann, wenn es unerwartet wärmer wird oder man aus dem Gebirge wieder ins Tiefland kommt. Dann kann man die Kleidungsstücke, die man ausgezogen hat, ganz einfach im Rucksack transportieren, da sie ja ein geringes Gewicht hat.

Bei den Berghosen kommt es auf, abhängig von der Bergsportdisziplin auf den richtigen Mix aus Beweglichkeit, Leichtigkeit und Abriebfestigkeit an. Kletterhosen müssen z.B. extrem abriebfest, beweglich und leicht sein. Klassische Berghosen sind meist wasserabweisend, recht elastisch und haben oft auch Materialverstärkungen an Knien, oder einen Kantenschutz sowie Reißverschlüsse zur Lüftung an den Beinenden. Im Bergsport-Fachhandel oder spezialisierten Onlineshopos wie den Outdoor Online-Shop von Keller Sports in München findet ihr für jede Bergsportdisziplin die passende Auswahl.

Natürlich und künstlich

Naturfasern, wie die Merinowolle, werden vor allem wegen ihrer antibakteriellen Eigenschaften geschätzt, welche sowohl Gerüche absorbieren, als auch die Flüssigkeit aufnehmen kann. Im Gegensatz dazu wird die Unterwäsche beim Skifahren aus den Kunstfasern Polyester, Polyamid oder Polyacryl gefertigt, welche den Schweiß schnell an die nächste Kleidungsschicht weiterleiten können. Bei Kunstfasern sollte man sich aber mit dem Thema PFC auseinandersetzen. Die Outdoor-Industrie, verarbeitet in die Kunstfaser gerne PFC (auch C8- oder C6-Chemie genannt) wegen ihrer wasser-, fett und schmutzabweisenden Eigenschaften. PFC gilt aber als gesundheitsgefährdend und auch fertige Bekleidungsteile geben noch PFC ab.

Nachhaltigkeit und Made in

Outdoorbekleidung ist zu über 90 Prozent aus Chemiefasern hergestellt. Eine ressourcenschonende Alternative ist es deshalb, Outdoor-Kleidung aus Recycling-Polyester zu kaufen. Einige Brands beschäftigen sich bereits intensiv mit diesem Thema und haben auch Lösungen gefunden. Und wie verantwortungsvoll gehen die Herstellungsbetriebe in Fernost nicht nur mit Chemikalien, sondern auch mit den Ressourcen Energie und Wasser um? Einen strengen Umweltstandard in diesen Fragen markiert das Label Bluesign, das derzeit relevanteste Textilsiegel für die Outdoor-Branche im Bereich Nachhaltigkeit. Und wenn bereits ein wertvolle Funktionsbekleidung sein Eigen nennen kann, dann hilft bei Schäden und Abnützung oft mal eine Reparatur, die von ganz vielen Herstellern günstieg durchgeführt wird.

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