Dülfer - Totenkirchl Westwand
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Großer Kaiser Klassiker im grössenteils festen Fels und relativ guter Absicherung.
Die Route wurde 1913 von Hans Dülfer und Willy von Redwitz bereits 1913 erstbegangen und galt damals als eine der schwierigsten Alpenwände. Der damals 21-jährige Dülfer stieg mit zwei 40 Meter Seilen, 26 Haken und einen Steinbohrer (der aber nicht zum Einsatz kam) in die Wand ein und wandte im sogenannten Nasenquergang den von ihm entwickelten Dülfer(Abseil)sitz mit Erfolg an.
Heute stecken an den Ständen und neuralgischen Stellen der Tour Klebehaken, doch sollte die Totenkirchl West auch heute nicht unterschätzt werden.
Siehe Topo!
Hans Dülfer, Willy von Redwitz am 26.09.1913 in 7 1/2 Stunden
2 x 60 m
10
2x60 Meter Seil, Satz Cams, Keile und Bandschlingen, 10 Express
Klebehaken an den Ständen und vereinzelt an den neuralgischen Stellen, sonst viele aber meist schlechte Normalhaken.
Von der Griesener Alm in einer guten Stunde zum Stripsenjoch und von dort den Weg nach Westen ca. 200 Hm hinunter bis links ein markierter Weg (kurze Eisenleiter) mündet. Nun weiter nach Süden in den Hohen Winkel bis zum Beginn der Winklerschlucht (oft Altschneefeld) aufstiegen. (1:45 Std. ab Griesner Alm).
Vom Hans-Berger-Haus, bzw. Hinterbärenbad auf dem Weg in Richtung Stripsenjoch, bis rechts der Weg zum Kopftörl abzweigt. Dieser führt in den Hohen Winkel und dort direkt unter die Westwand, die rechts von der Winklerschlucht begrenzt wird. (1:30 Std. von der Hütte)
1600 m
Über den Führerweg nach Nordosten zum Stripsenjoch absteigen und über den Zustiegsweg zurück zur Griesner Alm. Siehe Führerweg mit Topo und Track!
Wenn du diesen Klassiker mit einem Bergführer genießen möchtest, wende ich am besten an Hubert Praschberger, www.clubvertikal.at
30.07.2018
Alexander Marg
Kommentare
AW: Dülfer - Totenkirchl Westwand
Ein paar Hinweise für zukünftige Dülfer-Aspiranten:
--> Der Einstieg befindet sich weit oben in der Winklerschlucht (120m kommen mir viel zu wenig vor; man klettert bis zu einem eng abschließenden Geröllkessel mit Klemmblock, hier wäre ein weiterkommen in der Schlucht kaum möglich, auf der linken Seite befindet sich in ca. 6-8m Höhe ein Klebehaken der die erste Seillänge in der Wand markiert). Die vielen Abseilschlingen davor haben uns zu weit unten suchen lassen, das hat viel wertvolle Zeit gekostet.
--> Die Tour liest sich hier in der Beschreibung eher freundlich, das sollte man nicht zu wörtlich nehmen. Die Absicherung ist bei weitem nicht "relativ gut" (eher alpin mit sporadischen Zwischenhaken, Stände gebohrt), auch die Orientierung ist ein Thema. Der Fels ist nicht immer fest und die Schwierigkeitsbewertung hat einen äußerst klassischen Charakter, gerade die Ausstiegslängen haben es in sich. Insgesamt ist die Totenkirchl-West auch heute noch eine sehr anspruchsvolle Alpintour, sie ist eindeutig schwieriger als die andere bekannte Dülfer-Tour an der Fleischbank.
--> Der Abstieg ist relativ leicht zu finden, hier helfen rote Markierungen und ggf. Abseilhaken.
--> Die Route trocknet relativ schnell, wir hatten am Vorabend ergiebige Regenschauer, die Wand war am nächsten Tag fast überall trocken (bis auf die 1. Und 16.SL.)
AW: Dülfer - Totenkirchl Westwand
Sind die Tour am 3.7.21 gegangen. Es sind in einigen Seillängen tatsächlich neue Bohrhaken gesetzt worden - u.a. in der Querung zur Rippe in SL 2, im 12 Meter Riss und im Schluchtquergang. Diese allerdings nur neben uralten Rostgurken. Wenn man bedenkt, wie das Zeug vor sich hin rostet und ja eh niemand mehr neue Haken schlägt, so finde ich das vertretbar. Man muss nach wie vor ordentlich vom Haken wegklettern und für zusätzliche Sicherung sorgen. Die Route hat ihren alpinen Flair behalten.
AW: Dülfer - Totenkirchl Westwand
Eindrucksvolle Tour. Unten nicht ganz so berauschend aber ab der 8. Länge einfach super. Leider mussten wir beobachten wie vor uns weitere Bohrhaken gebohrt wurden... Noch dazu unnötige, sehr schade da ansonsten sanft u. ok saniert.
AW: Dülfer - Totenkirchl Westwand
Ein Meilenstein des Kletterns, und selbst nach heutigen Maßstäben nicht leicht.