Pidinger Klettersteig
Toureninfo
3:00 Std. / 7:00 Std.
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Sehr gute und lange Steiganlage durch die Nordabstürze des Hochstaufens. Auf Grund der Höhenlage vor allem für die Übergangszeit ein interessantes Klettersteigziel und auch durch die Nähe zu Salzburg und die schnelle Erreichbarkeit über das Deutsche Eck ein gutes Ziel für den extremeren Klettersteiggeher.
Der Klettersteig wurde 2003 unter der Leitung des Pidingers Sepp Reichenberger in 1500 Arbeitsstunden errichtet. Die Gemeinde Piding finanzierte die Materialkosten, die Arbeitszeit wurde von den Erbauern ehrenamtlich eingebracht. Der Steig führt im oberen Teil über eine alte Klet-terroute, die von Willo Welzenbach und F. Liebler erstbegangen wurde, der Anstieg hat aber seit der Erstbegehung 1921 nur wenig Beachtung gefunden.
1. Teil: Zuerst über die steile Einstiegswand (C) zu einem Flachstück, dieses leitet in ein weiteres Steilstück über (B), das man am rechten oberen Ende wieder verlässt (im zweiten Steilstück kann es sehr rutschig sein, also Vorsicht !). Nun folgt man dem grasigen Grat links der Rinne aufwärts (A), zwei kurze Steilstücke (B) werden überwunden und weiter bis zum Ende der Versicherungen. Hier quert man die Rinne, um auf der rechten Seite mit Hilfe von Seilen weiter aufzusteigen (A). Der Be-ginn der langen Querung – diese ist nicht versichert - ist durch einen Steinmann markiert, man folgt den Steigspuren bis zum Beginn der Versicherungen am Anfang eines gr. Schuttfeldes. Die Versicherungen (A/B) hinauf und zum Beginn des zweiten Abschnittes. Hier zweigt auch der Notausstieg zum Normalweg rechts ab – wer bis hierher schon Probleme hatte, sollte lieber den Notausstieg wählen.
2. Teil: Vom vorgelagerten Pfeiler (hier wird gerne gerastet – ist aber objektiv gefährlich, Steinschlag) steigt man in den ersten steilen Pfeiler ein (C), nach kurzem Flachstück folgt die zweite Steilwand, die einen nach links in eine sehr steile Rinne (C+) führt. Am Pfeilerkopf erreicht man über eine kurze steile Wandstelle (C) einen Blockgrat (A/B). Dieser führt zum letzten Steilstück (C) vor der zweiten langen Querung. Die Querung beginnt bei einer Kante und führt abwärts zu einer Rinne (meist A; Stellen B), auf der anderen Seite der Rinne geht es leicht aufwärts (A), bis man vor dem großen Schuttkessel (Rastplatz vor dem letzten langen Steilstück) noch eine Plattenzone (B) zu meistern hat.
3. Teil: Das letzte Teilstück ist von den Einzelstellen her nicht viel schwieriger als das 2. Teilstück, nun machen sich aber die fehlenden Kraftreserven bemerkbar. Zuerst steigt man noch gemächlich zur ersten Steilwand hinauf (B und B/C), über die es dann sehr steil (C, eine Stelle C/D) zu einer kurzen flachen Passage geht, vor dieser Passage gibt es noch eine glatte trittlose Rampe (C). Nun wieder steil aufwärts (C) links einer Kante, eine kurze Rechtsquerung (B) führt in ein Steilstück (C). An dessen Ende um die Kante und über eine kurze Platte (B) zum Absatz, hier kann man zum Buch hinüberqueren (versichert). Die letzte Wandstelle (C) leitet auf einen Grat (B) der zum Ausstieg hin immer flacher wird (A). Auf dem Plateau trifft man auf den Normalweg, der einen in wenigen Minuten zum Gipfel führt.
Gemeinde Piding
Komplette Klettersteigausrüstung, Steinschlaghelm und evtl. Sicherungsseil.
Bis auf einige Passagen fast durchgehend versichert – meist mit Sicherungsseil und Eisenklammern.
Schwerer, steiler und teilweise ausgesetzter Klettersteig, erreicht den Schwierigkeitsgrad D, für Ungeübte, Kinder und Hunde nicht geeignet, Seilschaftsverband ist für schwächere Geher vor allem im zweiten Teil anzuraten, absolute Trittsicherheit (auch im Schottergelände) und Schwindelfreiheit erforderlich, gesamte konditionelle Anforderung beim Aufstieg vom Tal sehr hoch – es ist auch das Wetter zu berücksichtigen.
Vom Wanderparkplatz der Forststraße Richtung Steiner Alm folgen, zwischen Maier Alm und Steiner Alm links ab (Schild „Pidinger Klettersteig“) zu einer Lichtung (Bank bei Felsblock, hier stellt man am besten das Mountainbike ab). Hier wieder links, zuerst noch auf Forstweg, dann auf Steigspuren zum Einstieg. Weg ist ab dem Wanderparkplatz sehr gut beschildert !
1020 m
Man folgt dem Normalweg (gleich beim Ausstieg) in Richtung Nordwesten bis man zu der Abzweigung (Piding/Urwies) kommt. Nun in Richtung Piding durch den Wald absteigen, am Schluss trifft man bei einer Wiese im Bereich der Steiner Alpe wieder auf die Forststraße. Diese weiter hinunter, bei einer Abzweigung nimmt man die rechte Straße nach Urwies und folgt dieser bis zum Auto. Wer zu seinem Mountainbike will, zweigt in einer Kurve nach der Kochalpe in Richtung Pi-ding/Staufenbrücke ab, diesem Weg kurz folgen (über eine kl. Holzbrücke) und man kommt wieder zu besagter Lichtung mit der Holzbank beim Felsblock.
Bayerische Vermessungsverwaltung; Blatt 82/43, 1:25.000
Kompass WK 14 Berchtesgadener Land Chiemgauer Alpen, 1:50.000
BEV ÖK 63, 1:25.000 od. 1:50.000
Die Steiganlage erfordert Bizeps und Kletterkönnen, stellt aber vor allem hohe Ansprüche an die Kondition. Es befindet sich keine Wasserstelle (Quelle) im Steigbereich, also genügend zu Trinken mitnehmen.
Es besteht auch die Möglichkeit über die Steinernen Jäger abzusteigen (kurze Stellen versichert; B).
12.05.2004
Kommentare
AW: Pidinger Klettersteig
Interessanterweise weicht die Wand Topo vor Ort gegenüber der Topo auf Bergsteigen.com in der Schwierigkeit ab. Bei der Topo vor Ort ist in einigen Bereichen die Bewertung leichter eingestuft als hier Online. Ich denke die Topo hier ist die realistischer, insbesondere, da auf dem Steig viele Tritte schon stark abgespeckt sind und man hier noch etwas kräftiger ins Seil fassen muss. Ingesamt leichter als der Mauerläufersteig im Wetterstein, aber dennoch eine harte Nuss!
AW: Pidinger Klettersteig
Der Steig ist von 3.7. bis inklusive 6.7.23 wegen Sanierungs- und Felsputzarbeiten gesperrt.
AW: Pidinger Klettersteig
Begehung am 12.10.2017 bei herbstlichem Sonnenschein und kaltem Wind.
Der Klettersteig ist bestens versichert und entsprechend sicher. Die angegeben Wander. bzw Kletterzeiten vom Parkplatz Urwies zum Klettersteig, vom Klettersteig selbst und vom Gipfel zurück sind ebenfalls realistisch. Zudem ist die Beschilderung erfreulich durchgehend und damit sehr gut.
Zum Klettersteig selbst kann ich mich den anderen Kommentaren nur anschließen: Ein schöner, exponierter Steig mit nördlicher Ausrichtung, der einiges an Kraft und Ausdauer abverlangt. Wer nur selten Klettersteige geht, wie ich, und körperlich nicht der/die Fitteste ist, kommt hier wirklich schnell an seine Grenzen. Die Armkraft die man speziell an den senkrechten und/oder überhängenden Stellen aufbringen muss, und die dazukommende Ausgesetztheit ist sicherlich nichts für Untrainierte bzw. Anfänger!
Für alle anderen ein sportlich, alpiner Steig an dem man seine Technik verfeinern kann und der dem geneigten Auge eine wunderschöne Aussicht auf die Landschaft und dem ganzen Menschen ein Erlebnis bietet.
AW: Pidinger Klettersteig
Toller Klettersteig, den ich besonders wegen seiner abwechslungsreichen Passagen mag. Insgesamt eine lohnenswerte Klettersteigtour. Dieses Video gibt nochmal einen genauen Einblick in alle wichtigen Stellen:
AW: Pidinger Klettersteig
X mal begangen und immer wieder schön. Habe so ziemlich alles an namhaften Klettersteigen gemacht was es im Ostalpenraum gibt und doch komme ich immer wieder gerne hier her. Leider wird er immer wieder unterschätzt. Grund dafür sind zum einen die im Topo als lang dargestellten Geh Passagen A+B und der Vermerk 2 Notausstiege. Nun muss man aber wissen dass der 2. Notausstieg bereits kommt wenn man etwa die Hälfte des Steiges erreicht hat. Für den der weiter geht gibt es dann kein zurück mehr und da kommt es immer wieder vor das „Klettersteigneulingen“ die Kraft ausgeht. Beachte Topo, 3 Stunden 750 Höhenmeter! Wer also bis dahin schon mal richtig ins Schwitzen gekommen ist sollte wissen dass es abgesehen von einer kurzen Gehpassage kaum eine Möglichkeit auszuruhen. Die steile Wand zwischen dem ersten und zweiten Notausstieg ist bis dahin nur ein kurzes Stück des Steiges gewesen. Nach dem 2. Notausstieg geht es eigentlich konditionsmäßig erst richtig los. Mein Tipp für Klettersteigneulinge, am 2. Ausstieg eine gemütliche Rast, das Panorama genießen und über den Notausstieg absteigen. Für die etwas Erfahrenen, den Steig wenn möglich unter der Woche begehen. Die Chancen zügig durch zu gehen sind dann doch größer.
AW: Pidinger Klettersteig
Heut zum 6.Mal begangen, in allen Flachpassagen Schnee bis übers Knie, lange Hose wär besser gewesen, Fels komplett nass, Seil sehr rutschig. Man sollte mind. 1/2 Zeit vom Sommer dazuzählen. Abstieg wegen Wind dafür fast schneefrei. 3h insgesamt.
AW: Pidinger Klettersteig
Der Pidinger Klettersteig ist über den Winter gesperrt!
Wer trotzdem geht, muss das nicht unbedingt publik machen!
Pidinger Klettersteig Sperrung
Auch heuer wieder gesperrt bis Mitte Juni wg. Sanierungsarbeiten. Sag zumindest das Schild am Einstieg. Die Webseite
www.gemeinde-piding.de/Home/
sagt Ende Juni
AW: Pidinger Klettersteig Sperrung
An drei Stellen ist ein Verankerungsstift abgerissen. Hier hängt das Drahtseil etwas durch und man benötigt etwas mehr kraft. Ansonsten ist der steig in bestem zustand und wird auch von vielen Leuten begangen.
AW: Pidinger Klettersteig
Achtung wegen Sanierungsarbeiten bis Ende Juni 2014 gesperrt!!!
AW: Pidinger Klettersteig
Ein wirklich toller, abwechslungsreicher Klettersteig. Rascher Zu- u. Abstieg. Zu empfehlen ist er meiner Erfahrung nach nur unter der Woche.
AW: Pidinger Klettersteig
Kurzer Film. An diesem Tag war ich komplett alleine unterwegs..schön so...
AW: Pidinger Klettersteig
ein wunderschöner Klettersteig
*yahoo*