Der Dhaulagiri-I Bild: Gerlinde Kaltenbrunner Der Dhaulagiri-I Bild: Gerlinde Kaltenbrunner
16 September 2012

Gerlinde Kaltenbrunner im Dhaulagiri Basecamp

Gerlinde Kaltenbrunner erreicht Lager auf 6.750 m....

1. Bericht aus dem Basislager

Nun habe ich mich sehr lange nicht gemeldet. Langsam wollte ich mich dem Dhaulagiri wieder nähern und dabei alles andere wenigstens für kurze Zeit hinter mir lassen. Durch kleine Dörfer, dichten Dschungel, gerade in der Blüte stehende Rhododendronwälder und enge, steinschlaggefährliche Schluchten ging es in 8 Tagesetappen aufwärts, bis wir mit unseren 18 Trägern und unserem Koch am 12.April das Basislager des Dhaulagiri auf 4.700 m erreichten.

David und ich teilen uns die Genehmigung für den Berg mit Spaniern, die bereits seid 4. April hier sind. Am 3. Tag nach unserer Ankunft, - wir hatten unsere Zelte bereits eingerichtet, - stiegen David, Kathrin, Andrea und ich zum French Pass auf, um dort eine erste Akklimatisationsnacht zu verbringen. Kurz nach dem Basislager kamen wir an der Gedenktafel von Ricardo und Santiago vorbei, die Freunde von ihnen vorigen Herbst an einem großen Stein angebracht hatten. Vom Pass aus hatten wir am nächsten Morgen einen unglaublich schönen, direkten Blick auf die Route des Dhaulagiri.

Erster Vorstoß auf 5.850 m

Wieder zurück im Basislager verabschiedeten sich Kathrin und Andrea, die uns bis hierher begleitet hatten und nun den Weg zurück nach Marpha antraten. Am 19. April brachen David und ich auf, um eine Nacht auf 5.850 m zu verbringen. Unterm "Eiger" durch herrscht oft große Steinschlaggefahr, danach folgt ein flacher Kessel indem sehr oft die Sonne keine Gnade kennt, deshalb starteten wir sehr früh am Morgen......

Diesmal stellten wir unser Zelt etwas höher, auf 5.850 m auf. In der zweiten Nacht um 3.00 Uhr früh packten wir unsere gesamte Ausrüstung zusammen und stiegen weiter, um in der 3. Nacht auf 6.750 m zu schlafen.

Vormittags bläst meist starker Wind, deshalb entschieden wir uns schon Nachts aufzubrechen. Der Aufstieg durch die mondhelle Nacht hatte etwas Mystisches, Einladendes; David und ich waren die Einzigen, die um diese Uhrzeit hier am Berg aufstiegen. Die Umrisse der Annapurna I konnten wir klar erkennen. Es war eisig kalt und schön....

Später passierten wir die Stelle an der im Vorjahr der Lawinenabgang war, welcher Santi und Ricardo verschüttete und mich mitriss. Wir hielten an, ich wollte nichts sagen, dennoch hatte ich das Bedürfnis, David noch einmal den Vorgang zu schildern..... Es war vollkommen still, nur Schnee und Eis, als wäre nie etwas Geschehen.

Kleines Zelt auf 6.750 m

Im Schutze eines großen Eisseracs bauten wir auf 6.750 m unser kleines Zelt auf. Die Spanier und Polen hatten dort bereits jeweils 2 Zelte stehen. Eine eiskalte Nacht, ein unbeschreiblicher Morgen. Schon um 4.00 Uhr weckte mich David auf, er wollte auf keinen Fall den Sonnenaufgang verpassen, doch es war noch zu früh.....

Um 5.00 Uhr, unser Zelt hatten wir schon wieder im Rucksack verstaut, trafen uns die ersten Sonnenstrahlen, die unglaubliche Atmosphäre, die klare Luft, die erleuchtete Spitze der Annapurna I, wurde nur durch plötzliche Windstösse gestört, die uns das Atmen immer wieder für Augenblicke unmöglich machten.

Janak, unser Koch, erwartete uns im Basislager bereits mit einem reichhaltigen Frühstück... um 8.30 Uhr saßen wir schon bei einem Haferl Kaffe. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns 3 unglaublich intensive Tage am Berg verbracht zu haben. Bis jetzt verlief alles sehr positiv, der Dhaulagiri zeigt sich seit Tagen von seiner allerschönsten, sehr einladenden Seite.

Die nächsten Tage werden wir im Basislager verbringen.... David muss auch seinen Husten auskurieren.

Vorerst sende ich euch allen ganz herzliche Grüsse aus dem Basislager und vielen Dank an Alle die uns in Gedanken positiv begleiten.

Eure Gerlinde

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8000er Expeditionen Gerlinde Kaltenbrunner

1994 Juni/Juli - Broad Peak Pakistan (Vorgipfel 8027 m )

1997 Oktober - Ama Dablam Nepal (6858 m Süd-Westgrat )

1998 April/Mai - Cho Oyu Nepal/Tibet (8201 m )

2000 April/Mai - Shisha Pangma Tibet (Central Gipfel, 8008 m )

2001 April/Mai - Makalu Nepal (8463 m )

2002 April/Mai - Manaslu Nepal (8163 m )

2003 Juni - Nanga Parbat Pakistan (8125 m, Diamirflanke )

2004 Mai - Annapurna I Nepal (8091 m Franzosenroute )

2004 Juli - Gasherbrum I Pakistan (8068 m, Japanercouloir )

2005 Mai - Shisha Pangma Tibet (8013 m, Südwand)

2005 Mai /Juni - Everest Tibet (Abbruch wegen Krankenbergung)

2005 Juni/Juli - Gasherbrum II Pakistan (8035 m, SW-Sporn)

2006 Mai - Kangchendzönga Nepal ( 8587 m Südseite )

2006 Mai - Lhotse ( Abbruch auf 8400 m )

2007 April/Mai – Dhaulagiri I, 8167 m (bis 7400 m)

2007 Juni/Juli - Broad Peak / Pakistan (Hauptgipfel 8.047 m)

2007 Juli/August – K2 / Pakistan 8611 m (über Cesenroute bis auf 8.200 m)

Webtipp Gerlinde Kaltenbrunner



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