Mammut Trion Pro in Farbe poppy-black Mammut Trion Pro in Farbe poppy-black
28 Oktober 2016

Test Mammut Trion Pro Alpinrucksack

Das Team von Bergsteigen.com hat seit Mai 2016 zwei Alpinrucksäcke Mammut Trion Pro in Verwendung.

Bergsteigen.com-Praxistest

Das Team von Bergsteigen.com hat seit Mai 2016 zwei Alpinrucksäcke Mammut Trion Pro in den Größen 35+7 und 50+7 Liter in Verwendung. Nach intensiven Einsätzen einen ganzen Tourensommer lang haben wir die Rucksäcke schätzen gelernt. Der kleinere Rucksack ist ideal für aufwändigere Tagestouren (z.B.: alpine Klettertouren, Klettersteige) oder einfachere Zweitagestouren geeignet. Der größere Rucksack hat sich bei aufwändigeren Mehrtagestouren (z.B. Gletschertouren) bewährt.

Der Trion Pro wird von Mammut als "alpines Aushängeschild" beworben. Gleich vorweg: Diese Bezeichnung ist absolut gerechtfertigt. Dank der umfassenden Ausstattung lässt der Rucksack auch bei hochalpinen Touren keine Wünsche offen.

Die Ausstattung im Detail:

  • Rückensystem CONTACT U Frame™
  • Extrem robustes Tritan Ripstop Nylon mit 5.000 mm Wassersäule
  • U-Rahmen Alu 6 mm, anpassbar
  • 2-Lagen High Density EVA-Rückenpolster, Hüft- und Schultergurt mit Stretch-Stoffbezug
  • Riesiger Reißverschluss-Rückenzugriff ins Hauptfach
  • Große, verstärkte Reißverschluss-Fronttasche, für Steigeisen oder Schaufel
  • Höhenverstellbarer Deckel mit Innen- und Außentasche
  • Reißverschluss-Innenfach für Wertgegenstände
  • Verstärkte seitliche Skifixierung
  • Abnehmbarer Hüftgurt, mit Materialtrageschlaufen
  • Ersatzhüftgurt zum Klettern
  • Zwei solide Eispickel-Halterungen
  • Trekkingstock-Halterung
  • Gurt zur Seilfixierung unter dem Deckel
  • Seitliche Kompressionsriemen, auch frontal als Materialhalterung spannbar
  • Daisy-Chain-Halterung
  • Trinksystem kompatibel

Wie tragen sich die Rucksäcke?

Das Rückensystem ist sehr stabil ausgeführt. Besonders bei großen Lasten merkt man einen deutlich verbesserten Tragekomfort im Vergleich zu Rucksäcken ohne Rahmen im Rückenteil. Zum Tragekomfort tragen auch die bequemen Gurte bei. Dank umfassender Verstellmöglichkeiten lassen sich die Rucksäcke an unterschiedlichste Körpergrößen und Körperumfänge anpassen. Im Gegensatz zu anderen Herstellern gibt es aber leider kein Modell des Trion Pro speziell für Damen.

Wie lassen sich die Rucksäcke befüllen?

Neben dem geräumigen Hauptfach bieten die Rucksäcke eine große, aber recht flache Fronttasche. Der Hersteller empfiehlt diese Tasche beispielsweise für das Verstauen von Steigeisen. Das können wir nicht ganz nachvollziehen, denn diese würden merklich ins Hauptfach drücken und dessen Volumen beeinträchtigen. Ideal ist die Fronttasche allerdings für leichte, flache Gegenstände wie Wechselshirts. Der Deckel beinhaltet zwei Taschen, wobei die obere Tasche auffallend viel Platz bietet. Hier hat das GPS-Gerät guten Empfang und das Fernglas ist schnell griffbereit. Im Hauptfach gibt es im Rückenbereich noch eine Tasche für das Trinksystem und ein kleines Fach für Wertgegenstände und anderen Kleinkram. Leider ist der Schlauchdurchlass so eng, dass sich das absperrbare Ventil unseres Trinksystems (Camelbak) nur mit viel Mühe durchschieben lässt. Konsequenz: Wir führen den Schlauch durch die Hauptöffnung aus dem Rucksack.

Was passt außen an die Rucksäcke dran?

Unzählige Schlaufen, Fixierungen und Halterungen beweisen, wie viele Gedanken sich der Hersteller gemacht hat. Alles was nicht in den Rucksack passt oder gehört, findet außen seinen sicheren Platz. Egal ob Eispickel, Seil, Steigeisen usw. - es gibt mehr als ausreichend Montagemöglichkeiten. Auch Ski sollten sich gut seitlich anbringen lassen. Das haben wir allerdings nicht getestet.

Wie ist die Material- und Verarbeitungsqualität der Rucksäcke?

Nach einem halben Jahr intensivem Einsatz zeigt der kleinere Rucksack quasi keine Abnutzungserscheinungen, was von hervorragender Material- und Verarbeitungsqualität zeugt. Beim größeren Rucksack erwischten wir wohl ein "Montagsmodell". Nach drei Monaten scheuerte der Rahmen durch das Textilmaterial und stand während einer langen Gletschertour plötzlich mehrere Zentimeter scharfkantig aus dem Rucksack heraus. Eine zerrissene Hose und ein schmerzendes Gesäß waren die Folgen. Unsere Reklamation wurde problemlos anerkannt und der Rucksack anstandslos gegen ein fehlerfreies Modell ausgetauscht. Dieses ist seit zwei Monaten im Einsatz und zeigt die gleich hohe Qualität wie der kleinere Rucksack.

Stellungnahme von Mammut

Das Problem ist bekannt und behoben. Am unteren Ende des Rahmen -Sleeve wurde zusätzliches Webbing eingefügt. Weiterhin fehlt bei dem getesteten Modell eine Plastikkappe am Rahmenende, auch diese ist in Zukunft immer dabei. Bezüglich Kulanz ist dass ein klarer Fall, betroffene Ware wird ausgetauscht oder repariert – auch nach vielen Jahren. So gehen wir generell mit reklamierten Artikeln um, z.B. hier in Seon haben wir mehrere Schneiderinnen die auch teils sehr alte Ware reparieren. Da gibt es keine Diskussion, erst Recht nicht wenn der Rahmen aus dem Pack rauskommt.

Was hat uns am besten bzw. am wenigsten gefallen?

Plus: Als absolut genial ist der riesige Rückenzugriff ins Hauptfach zu bezeichnen. Der stabile Doppel-Reißverschluss erwies sich als sehr praktisch, wenn man etwas aus den Tiefen des Rucksacks benötigt.
Minus: Die zu kleine Öffnung macht den Schlauchdurchlass für das Trinksystem für uns unbrauchbar. Schade um das prinzipiell sinnvolle Detail.

Fazit bergsteigen.com: Nach einem halben Jahr Intensiveinsatz können wir die beiden Rucksäcke uneingeschränkt für (hoch)alpine Einsätze empfehlen. Dass vor allem die Farbe poppy-black auch noch sehr fotogen ist, ist ein angenehmer, für uns aber wichtiger Nebeneffekt. Die bisher kaum vorhandenen Abnutzungserscheinungen lassen erwarten, dass uns die Rucksäcke noch auf viele Recherchetouren begleiten werden. Wer das Pech hat, ein mangelhaftes Modell erwischt zu haben, sollte sich an Mammut wenden. Ein kulanter Umgang mit Reklamationen auch nach dem Ende der Garantiezeit wurde uns versprochen.

Webtipp: Mammut

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