Däumling Ostkante
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Großer und vielbegangener Klassiker im Dachsteingebiet. Die Kletterei verläuft über Kanten, Platten und kleinen Überhängen. Es wird meist der "Dir. Ostkanten Einstieg" geklettert, da der Originaleinstieg leider etwas brüchig ist. Die Route ist an schönen Tagen meist überlaufen, (somit empfiehlt sich eine Alternative am Niederen Grosswandeck).
Stand 2013: Die Tour wurde mit Bohrhaken komplett saniert. Kein Plaisir, aber wohl nicht weit davon entfernt.
Siehe Topo.
S. Lichtenegger und L. Macherhammer, 1932
2 x 50 m
16
Doppelseil, 16 Express-Schlingen, 2 Bandschlingen, KK-Grundsortimet und Helm
Mit Bohrhaken abgesichert.
Von der Hofpürgelhütte auf markiertem Weg bis zum Steiglpaß. Hier nicht dem Weg folgen, sondern links abzweigen (Steinmänner und Steigspuren...). Auf einen Rücken ansteigen und dann zum Rand des unteren Armkares, hier etwas absteigen und zu den Einstiegen der Niederen Großwandeck und Däumling Routen. ca. 1.5 Std. (siehe Übersicht....)
1900 m
Vom Gipfel über Schroffen nach Süden hinab zum Ausstieg der Südkante und über diese (betonierte Ringbügel und rot markiert) 7 x 40m abseilen. (Die alte Abseilpiste verläuft durch die Südkamine und ist nicht zu empfehlen.
19.05.2004
Kommentare
AW: Däumling Ostkante
Schade!
Kenn die Route ja nur im "Torstahlbügel" zustand. War eine meiner ersten großen Touren, und ich hatte auch ordentlich respekt davor. Wenn die erläuterten Zustände wirklich der den Tatsachen entsprechen, scheint die Kante ja wirklich zu einer reinen Sportkletterroute geworden zu sein. Nichts gegens sportklettern, aber an dieser stelle scheint mir dass ein wenig respektlos. Wo ist jetzt der unterschied zur z.B. gindlkante? Wär besser mann würd sich um vernachlässigte Routen im Kamm kümmern und da und dort ein sinnvolles (schlag)häckchen an die morschen felsen anbringen.
Nur weil so mancher die Routen in und auswendig kennt, sollte er nicht davon ausgehen welchen Wert sie für die Anderen besitzen.
Hoff der Sudra breitet sein Vorhaben in diesem Ausmaß nicht noch weiter aus.
LG
AW: Däumling Ostkante
Da wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben, haben wir die Zeit und Energie uns nun schon seit vielen Jahren mit dem global wichtigen Thema, to Bolt or not to Bolt zu beschäftigen. Mir wurde bereits im Jahre 1932 die Chance genommen die Däumling Ostkante erstzubegehen. Also blieb mir nur die Möglichkeit die Route einigemale zu wiederholen, mit und ohne Bohrhakensicherung. Und es ist mir dann in dieser wunderschönen Umgebung völlig egal. Denn wo ich auch dort oben hinblicke sehe ich keinen Achterjet Sessellift, keinen Skywalk, keine Hängebrücke, auch kein Kernkraftwerk, ja nicht einmal eine Ameisenstraße die sich an einem überdimensionalen Blitzableiter-Klettersteig hinaufwuzelt. Ob man diese Bohrhaken nun braucht oder nicht, wenn man stürzt sind sie von Vorteil. Und da es auf den Däumling keinen Normalweg gibt, sind sie bergrettungstechnisch bei Finsternis und Regenwetter auch nicht schlecht.
AW: Däumling Ostkante
Gut ausgedrückt, Fraggle.
Nur nachgefragt: Wenn Du von einer entgangenen Chance der Erstbegehung schreibst, musst Du ja einer der Folgebegeher kurz nach 1932 gewesen sein. Mit einem minimalen Erstbegeheralter von 16 wärst Du heid so um de 97 ..... Kan das sein? :-)
AW: Däumling Ostkante
Mit der Maixkante und der direkten nordwand der Bischofsmütze ist dann schon der dritte pause-klassiker im gebiet verloren gegangen.....es sagt ja keiner was, wenn die lebensgefahr durch gebohrte stände, oder einen bohrhaken wo sonst nix geht gebannt wird, aber so eine tour nachbohren ist schon echt eine gemeinheit all den jüngeren kletterer_innen gegenüber, denen so die möglichkeit zunehmend genommen wird solche klassiker zu erleben.
AW: Däumling Ostkante
Herzlichen Dank an Heinz Sudra und all die Ungenannten, die sich die muehselige Arbeit antun und einen sog. Klassiker sanieren!
Ich kenne die Ostkante auch von einer Begehung in den 90iger Jahren und nun von einer im sanierten Zustand und kann nicht sagen, dass frueher die Befriedigung, das Erlebnis, oder was auch immer groesser oder schoener gewesen waere!
AW: Däumling Ostkante
lieber merce,
ich stimme deinem zweitem absatz voll und ganz zu, die tour ist echt ein hammer ... ich habe die tour vor vier jahren in damals noch "minimal invasiv" saniertem zustand begangen und bin selber definitiv kein alpin-freak (mein seilpartner auch nicht). sie war jedoch mit normalhaken eigentlich ausreichend abgesichert und die vorhandenen haken wären (bei bedarf) sehr einfach mit mobilen sicherungsmitteln zu ergänzen.
ebenso wie du möchte ich in zwanzig jahren diese tour wiederholen und dabei selbiges glücksgefühl verspüren ... wird aber nicht möglich sein ... denn die tour wird um einiges schneller abgeschmiert sein, als sie es sonst gewesen wäre ...
ich denke, dass eine erneuerung der standhaken und eine sanierung a la bischofsmütze n-wand völlig ausreichend gewesen wäre, um eine verantwortungsvolle balance zwischen dem schutz vor schweren unfällen und dem respekt vor dem urzustand eines alpinen klassikers herzustellen.
AW: Däumling Ostkante
Es geht mir sicherlich nicht um einen persönlichen Angriff auf Heinz Sudra ! Aber es ist mir nicht verständlich das viele Klassiker mit BH saniert werden, obwohl sich diese mit mobilen Sicherungsgeräten absichern lassen. Zu welchen Zweck? Um einfach eine höhere Begehungszahl zu erreichen? Sportlich gesehen ist eine Begehung der Ostkante die saniert ist mit einer Begehung von früher ohne hin nicht zu vergleichen. Nur um sagen zu können ich bin die Däumling Ostkante gegangen. Es gibt heute so viele Routen die perfekt Eingerichtet sind, so ist es nicht notwendig alle Klassiker zu sanieren. Wenn man nicht bereit ist , sich mit mobilen Absicherung zu beschäftigen, dann gibt es also jede Menge Auswahl von neuen Routen. Aussagen wie: "ES STEHT EUCH JA ALLEN FREI OB IHR DIE BH VERWENDET" zeugen nur von Egoismus. Nur weil man selber nicht bereit ist,(oder kann) ein höheres Risiko einzugehen, heist es nicht das nicht andere dies wollen. NEIN zu Kletter Autobahnen!!! Der Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich. Die Dolomiten aber auch der Wilde Kaiser sind sicherlich ein Vorbild dafür.
AW: Däumling Ostkante
A puristischer Klassikerfan soit aber a nur mit Hammer und Schlaghaken unterwegs sei. A Friend is moderner ois a Bohrhaken und de Keile in jetziger Form hods früher a ned gebn. Und ned vergessn: Wenns früher scho Bohrhaken und leichte Akkubohrer geben hätt, gabs sicher nur ganz wenige ungebohrte Routen.
AW: Däumling Ostkante
direkter Ausstieg früher: 4 Haken + Rest selber basteln :-)
direkter Ausstieg heute: glaub 16 Haken ...jetzt muß man´s nicht mehr frei klettern können und kann sich von einem Haken zum nächsten schwingen.
Zur Wegführung - die war an der O-Kante nie schwierig ...da hat sich nix verändert
Zur Aussage:
"Steht euch ja allen frei ob ihr die BH verwendet, oder??" - nun so viele Expressen wir man in manch einer SL reinhängen kann, trägt ein normaler Mensch ohnehin nicht mit...
AW: Däumling Ostkante
Erstens: Glauben heißt nix Wissen ! Der Ausstieg wurde auch früher schon A0 geklettert. Bin die Tour vor kurzem geklettert und 16 Haken habe ich im Ausstieg nicht gesehen. Hakenabstände sind um die 5 m, daher ist es keine Plassier-Route.
AW: Däumling Ostkante
zweitens: ?
das Überhangl haben´s fürher auch A0 gezogen...
richtig sind keine 16 Hakeln sondern 11 oder 12
es ist selbstverständlich eine Plaisierroute was sonst.
AW: Däumling Ostkante
Wenn man die letzten 3 Seillängen vom Ringwulst zum Ausstieg zusammenhängt, wie wir es gemacht haben ( 12.Seillänge Ringwulst 10 m ,13. Seillänge 20m , 14.Sellänge 15m also gesamt 45m) werden 10 oder 11 Borhaken sein. Es ist richtig, die ersten 3 Bohrhaken am Ringwulst sind A0 eingebohrt. Jedoch befinden sich in dieser 10m Seillänge keine 11 Bohrhaken. Dannach werden die Abstände wieder größer. Um dannach wieder Abstände von ca .4m Plassiermäsig zu klettern, muss man aber schon ganz schön groß sein..... Aber wie bekanntlich scheiden sich die Geister sowieso beim Bohrhaken-Thema
AW: Däumling Ostkante
eigentlich ist mir das wurscht ob 10 oder 11 BHs, weil ichselten mehr als 7, 8 Express dabei hab - im Vergleich zu vor 15 Jahren ist die Dichte an Hs deutlich höher geworden - der Charakter des direkten Ausstieges hat sich dadurch sicher verändert - dort wo früher geklettert werden mußte kann jetzt ein bisserl mehr getrixt werden (komm ich dann mit 70 hoffentlich auch noch rauf)
Alles in allem bleibts ja eine schöne Tour - eine alpine Großtat ist das Ganze schon lange nicht mehr wenn gleich vor den Erstgbegehner der Hut zu ziehen ist.
Was der einzelne als plaisir empfindet ist wohl auch individuell recht unterscheidlich und vom jeweiligen Können etc. .. abhängig. Ich hab ein Zeitlang in der Schweiz gelebt (die behaupten ja Erfinder des Plaisirkletterns zu sein :-) ) und brav die dort als Plaisir kategorisierten Touren "abgearbeitet"... genau in des Schubladl passt die Däumling-Kante auch. Dort wo Deine Abstände auf 4 m heranwachsen is es eh nur mehr a 5erl und da genügt wohl die Absicherung - ein Klettergarten sollts ja dann auch nicht werden.
AW: Däumling Ostkante
gut dass "nur mehr a 5ferl" überhaupt nicht überheblich klingt.
Aber am Bergführerl seng ma des noch ... ,-)
AW: Däumling Ostkante
hob i so net gschrieben wuiderererl
AW: Däumling Ostkante
ja, ohne "f" :-)
AW: Däumling Ostkante
Da gebe ich dir vollkommen Recht, jeder empfindet anders. Es ist eine Schöne Tour und das Klettern, die Eindrücke und das Erlebnis muss auch jeder für sich selbst mitnehmen. Wünsche allen noch Schöne und Unfallfreie Klettertage *acute*
AW: Däumling Ostkante
"Steht euch ja allen frei ob ihr die BH verwendet, oder??"
Auf dieses vermeintliche Totschlagargument will ich mich jetzt nicht weiter einlassen, da dies - nichts für ungut- in solchen Diskussionen immer wieder von Leuten zu hören ist, die wenig bis keine Ahnung vom ernsthaften Alpinklettern haben.
i frog mi oiwei, ob die Klassikerprotagonisten a mit der Ausrüstung von domois unterwegs san ...
Nein und es spricht sich auch keiner gegen einen Fortschritt aus. Und es ist auch durchaus zu begüßen, dass das Klettern heute nicht mehr so hochriskant sein muss wie noch vor 60 Jahren, allerdings ist es gerade durch die heute erhältliche Ausrüstung ein leichtes, Routen wie diese entsprechend mit mobilen Sicherungsmitteln mehr als ausreichend zu ergänzen.
Mit der Argumentation dass die "wilden Hunde" noch genügend andere Touren finden um sich auszutoben werden die Anhänger des gepflegten Alpinkletterns leider zunehmend in die letzten Bruchhaufen abgedrängt. Wer hat eigentlich den Plaisierklettern das Vorrecht auf den schön Kletterfelsen gegeben??
"...Es ist absolut nicht notwendig den Heinz anzugreifen..."
Nix gegen den Sudra Heinz, ich hab ihn damals als wirklich netten Kerl kennengelernt und neben vielen seiner Sportklettertouren auch schon das ein oder andre Bier mit ihm genossen. ABER wie heißt es so schön "Schuster bleib bei deinen Leisten". Er soll ruhig noch soviel Klettergärten einrichten wie seine Bohrmaschinen hergeben, jedoch scheint ihm langsam das Augenmaß beim Sanieren von alpinen Touren verlorengegangen zu sein.
Was mit der zumindest noch halbwegs vernünftigen Sanierung der Bischofsmützen Nordwand begonnen hat, hat nun in dem hier diskutierten Übel kulminiert.
Wieso ist es in Österreich nicht möglich eine an das Vorgehen in Südtirol angelehnte Sanierungspraxis zu etablieren, wo neben den zunehmend reichlich vorhandenen "Konsumtouren" noch etwas Platz für Eigenverantwortung und Erlebnis am Berg bleibt.
AW: Däumling Ostkante
Nix geg'n Sudra sei Engagement, er hod ja wirklich einige guate Rout'n erschlossen, aber de Kant'n hät net sei miass'n...Klassiker is des in dera Form koana mehr!
AW: Däumling Ostkante
Schade dass immer mehr Klassiker saniert werden, obwohl es noch genügend Platz für alpine Sportklettertouren/Plaisirtouren gäbe. Diese zwei Kletter - Arten könnten ohne Konflikte ja auch nebeneinander bestehen.
Aber heutzutage wollen leider immer mehr Leute die bekanntesten Routen nur konsumieren und dies am besten ohne Aufwand. Nur die wenigsten wollen sich noch auf eine bestimmte Begehung vorbereiten oder sich darauf hinarbeiten. Somit spiegelt sich die Entwicklung der Gesellschaft hin zu einer Fast-Food-Konsumgesellschaft auch in den Bergen wider.
AW: Däumling Ostkante
Hallo,
Ich bin die Route schon im sanierten Zustand geklettert. Die Hakenabstände sind durchwegs ca 3-4m. Das heißt das sie A0 nicht leichter wurde. Man kann komplett auf Keile und Friends verzichten! Im Grunde genommen kann man sogar auf eine Topo verzichten wenn man den Einstieg kennt.
Ich persönlich finde es schade, da der alpine Charkater dieser Route durch diese Vollsanierung komplett verloren gegangen ist.
Zur Aussage:
Steht euch ja allen frei ob ihr die BH verwendet, oder??
-> Zu einer alpinen Route gehören nicht nur die weiten Hakenabstände, die selbst durch mobile Sicherungsmittel zu verkürzen sind, sondern auch die Wegfindung im Gelände! Gerade das macht den zusätzlichen Reiz meiner Meinung nach aus. Man beschäftigt sich viel intensiver mit der Route, rennt nicht einfach von Haken zu Haken und behält die Route dadurch eher im Gedanken!
mfg Andreas
AW: Däumling Ostkante
Liebe Kletterfreunde
Nur eine Frage - wer von Euch ist die Tour nach der Sanierung schon geklettert????? Und wie ihr sicher wisst, wurde die Tour bereits vor vielen, vielen Jahren mit Torstahlbügeln abgesichert. Ich persönlich finde es fein, wenn die Tour Absicherungsmässig den neuen Standards entspricht.Und ich glaube, die ganz "Wilden Hunde" finden genügend andere Touren im Gosaukamm wo sie sich austoben können. Noch ein Satz zum Schluß - Es ist absolut nicht notwendig den Heinz anzugreifen - er hat in vielen, vielen Stunden lässige Sportkletterrouten geschaffen und ich glaube wir alle waren darüber schon sehr, sehr froh. In diesem Sinne raus und klettern.....schöne, Unfallfreie Tage im Gebirge - Johann
AW: Däumling Ostkante
Steht euch ja allen frei ob ihr die BH verwendet, oder??
AW: Däumling Ostkante
Also wirklich, solch einen Klassiker zu sanieren kommt schon einem Verbrechen nahe...so wenig ist bisher ja auch nicht drinnen gewesen. Schön wenn man das noch vor der Standardisierung erleben konnte - war mal eine gute Tour...
Und eine "Sanierung im Vorstieg", als ob es das besser machen würde - der "Meister" hat sich ja eh schon genug an umliegenden Felsen ausgetobt, soll er da noch ein paar Bolts dazusetzen wenn er so gerne bohrt.
Wirklich wieder einmal ein trauriges Beispiel für die heutige Entwicklung des Klettersports!!
AW: Däumling Ostkante
Der Klassiker ist dann wohl Vergangenheit! Es ist richtig erbärmlich so eine berühmte Route mit Bohrhaken zu sanieren! Nur wegen einiger Hüttengäste? Als nächstes kommt wahrscheinlich der Klettersteig auf die Mützn, oder gibt es den bereits?
AW: Däumling Ostkante
leider gibts den auch schon mehr oder weniger...
AW: Däumling Ostkante
die route wurde im juli von heinz sudra komplett saniert (im vorstieg).
respekt und danke an den meister!
AW: Däumling Ostkante
Servus Sackstich,
hätte mir die Tour heuer erstmals zugetraut, weißt Du ev. wie saniert wurde? Ist durchgehend gebohrt oder wurden nur die alten Hakl ersetzt oder irgendwas dazwischen?
Wenn´s jetzt eine Sportklettertour is, dann hab´ ich wohl zu lang g´schaut :-(
SG
AW: Däumling Ostkante
Der Klassiker im Gosaukamm.