Scheewedda
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Heiße Tage im Kaiser Gebirge verbringt man am besten an einer schattigen Nordwand. Mit nur 45 Minuten Zustieg bietet sich die alpine, etwas rustikale Tour „Scheewedda“ gerade zu an. Die Schwierigkeit an sich wäre nicht das Problem, man ist eher damit beschäftigt feste Griffe zu finden, welche ein sicheres Höhersteigen ermöglichen. Dank der guten Bohrhakenabsicherung geht das ganz gut von der Hand. Sicher gibt es bessere Touren im Wilden Kaiser, für ein semi-alpines Training ist dieser mit Bohrhaken gesicherte Anstieg aber perfekt.
Siehe Topo. In der 4ten Seillänge nach dem kleinen Bauch noch etwas hinauf, dann aber nicht über die Steilstufe sondern links zum Stand.
Klaus Zehetner, am 25.7.2018 im Alleingang von unten !
Anmerkung: In Anbetracht des nicht immer ganz festen Gesteins eine außerordentliche Leistung!
1 x 70 m
10
1 x 70 m Einfachseil, 10 Expressschlingen und Helm. Evtl. ein Satz Stopper - diese sind aber nur bedingt einsetzbar.
Trotz des alpinen Flairs gut mit Bohrhaken gesichert - der 5te Grad sollte aber solide geklettert werden.
Eine Passage 6-/6, einige Passagen 5+/6-, oft 5 und ab und zu leichter.
Von der Griesener Alm (Parkplatz) folgt man dem Weg in Richtung Stripsenjoch. Im Wald zweigt man dann zur Fritz-Pflaumhütte (Griesenerkar) ab. Man folgt dem Weg und kommt zu einem Holzplatz (Holz für die Fritz-Pflaum-Hütte). Nach dem Holzplatz überquert man ein Bachbett, der Weg verläuft leicht ansteigend ohne Kehren nach Osten. In der nächsten Rechts-Kehre verlässt man den Weg. Grasig und nur leicht ansteigend auf Steigspuren zu den Latschen - durch die Latschen (es ist ein ausgeschnittener Pfad vorhanden), bis man in eine große Grasrinne kommt. In dieser Grasrinne aufwärts - tlw. Schotter (Steinmännchen) - bis man links zum Wandfuß queren kann. Einstieg bei Bohrhaken und Metalltafel "Scheewedda".
Abseilen über die Route. Am besten jeden Stand (der dritte Stand kann übersprünungen werden) nehmen (mit 70 m Einfachseil klettern), damit das Seil nicht hängen bleibt. Dann auf dem schon bekannten Zustiegsweg zurück zur Griesener Alm.
Nach Regentagen besser 1-2 trockene Tage abwarten.
Der Fels ist oft etwas brüchig, die Griffe prüfen und dann erst belasten.
Abseilen am besten von Stand zu Stand (mit 70 m Einfachseil). Die Tour ist aktuell (ca. 2 Wochen nach der Erstbegehung) noch etwas brüchig, dürfte aber mit zunehmender Begeheranzahl immer besser (fester) werden.
06.08.2018
Kommentare
AW: THE CLASSICS - SUPERTRAMP
So, so. Da feiern die "alten Herren" wieder den heroischen Alpinismus.
Und verdammen das Plaisir-Klettern: "Masse und Kommerz", "Tsunami namens Plaisir", "musste man sich nicht mehr psychisch mit seiner Lieblingstour auseinandersetzen", etc.
Wieso nur muss man ständig anderer Menschen Tun so runtermachen? Ich stell mich ja auch nicht hin und schreibe: "Diese Denkmäler der (früheren) Kühnheit alter Männer blockieren den Fels für heutige und zukünftige Generationen von Kletterern. Nur noch mediengeile Kletterprofis brauchen die, um mal wieder in die Schlagzeilen zu kommen."
Stattdessen schließe ich (auch alter Mann) mich der jungen Kletterin an: "Aber am Ende teilen wir alle die gleiche Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die uns verbindet und die uns Werte wie Respekt und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen lehrt." Schöner kann man es nicht sagen!! Hoffentlich begreifen das auch irgendwann mal die (restlichen) alten Männer.
AW: THE CLASSICS - SUPERTRAMP
Die Diskussion "Bohrhaken ja oder nein und wenn ja wie viele, wo wann und warum" scheint mir endlos, gerade auch deshalb weil jeder ganz individuelle Vorstellungen davon hat was wann wo wie abgesichert sein muss und das hängt letztendlich auch von der jeweiligen Tagesform und dem eigenen Kletterkönnen ab. Deshalb will ich mich gar nicht auf einen solchen "Grabenkrieg" einlassen und für oder gegen das Plaisirklettern argumentieren.
Drei Sachen sollten aber in der alpinen Gemeinschaft finde ich trotz allem respektiert werden, die leider anscheinend immer wieder in Vergessenheit geraten und bei denen ich dem Autor dieses Artikels vollkommen Recht gebe:
1. Ein Erstbegeher sollte das Recht haben zu entscheiden, wie seine Tour auch nachträglich abgesichert werden soll und ob er den moralischen Anspruch (positiv ausgedrückt) / die leichtsinnige Verletzungs- und Todesgefahr (negativ ausgedrückt) beibehalten möchte. Seine Meinung sollte respektiert und nicht einfach von einem lokalen "Hausmeister" übergangen werden. Wer eine Tour erstbegeht, tut dies in einem bestimmten Stil. Früher (und sicher auch heute was das angeht) war der Stil auch von der Zeit vorgegeben und deshalb ist es legitim heute über bessere Absicherung nachzudenken. Trotzdem sollte auch immer die Meinung des Erstbegehers eingeholt werden, soweit dies noch möglich ist. Es wird sicher einige geben denen eine Sanierung (wie umfangreich auch immer kann ja abgesprochen werden) sogar recht ist, verleiht es doch vielen in Vergessenheit geratenen Touren neuen glanz. Andere wollen ihre Touren und den Gesamtanspruch erhalten, auch das sollte ihr gutes Recht sein! Bei neueren Touren ist eine solche Absprache meiner Meinung nach meist hinfällig denn der Erstbegeher hat sich oft ganz bewusst für einen Stil entschieden! Ein absolutes No-go ist die leider all zu oft angetroffene und auch in diesem Artikel angesprochene Tatsache, dass Touren ohne Rücksprache mit den Erstbegehern einfach eingebohrt werden! Meiner Meinung nach sollte in einem solchen Fall viel öfter jeder Bohrhaken wieder entfernt werden um solchem Egoismus (denn genau das ist es eigentlich) den Wind aus den Segeln zu nehmen!
2. Man sollte bei jeglicher Sanierung oder beim Einbohren von Routen auch immer daran denken, dass sowohl heutige Kletterer/innen als auch zukünftige Generationen für jede Spielart des Kletterns genügend Raum zur Verfügung haben müssen um ihrer persönliche Auslegung des Kletterns und Bergsteigens nachgehen zu können. Die Alpen sind eben für alle da und es ist nunmal eine Tatsache, dass jeder der eine Tour einbohrt Spuren hinterlässt, die das Erlebnis langfristig verändern (für manche zum positiven aber auch manchmal für andere zum negativen). Alle Spielarten sollten ihren Raum haben und nur weil das Plaisirklettern heute so in Mode ist heißt es nicht dass sich das nie mehr ändern wird und wir jedes einigermaßen feste Stück Fels einbohren können was die Bohrmaschiene her gibt während die "cleanen" Routen nur noch in unlohnenden Schutthaufen zu finden sind.
3. Herausragende Kletterrouten, solche die zu ihrer Zeit Meilensteine des Kletterns waren, sollten meiner Meinung nach zumindest zum großen Teil in ihrem ursprünglichen Zustand bleiben, da stimme ich mit Martin Scheel überein. Es ist sicher in manchen Fällen legitim und aus Sicht der Bergwacht nachvollziehbar das die Standplätze eingebohrt werden um einen Seilschaftsabsturz möglichst zu vermeiden. Für mich sind jedoch solche Routen auch heute noch wichtige Denkmäler die einem beim Wiederholen vor Augen führen was damals geleistet wurde. Dank der heute besseren Ausrüstung, dem besseren Wetterbericht und Handyempfang ist es auch für den sportlichen Wochenendalpinisten heute möglich Touren wie die Eiger Nordwand die früher nur den Besten vorbehalten waren zu klettern. Aber die Tour an sich bleibt doch ein ernstes Unterfangen und Abenteuer und genau das soll so bleiben!
Wie man merkt ist dieses Thema ein sehr emotionales und ich habe mir einige Gedanken über das hier geschriebene gemacht, da es mich wie viele in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt. Ja Josef du hast Recht man sollte keinen "runtermachen" und der obige Artikel ist sicher provokant geschrieben und tritt so manchem Plaisirkletterer auf die Füße. Aber es lohnt sich sicher immer wieder auch die breitgetretenen Pfade zu hinterfragen und anderen Spielarten ihren Raum zu lassen denn wer weiß wie wir morgen klettern? Ich denke dazu kann der Artikel anregen!
AW: THE CLASSICS - SUPERTRAMP
Einfach nochmal genau Lesen.
Es geht gerade darum nicht jedem seine Meinung aufzuzwingen, sondern auch für Minderheiten ein Betätigungsfeld zu lassen. Da heute die Plaisirabsicherrung Norm ist, gilt es die alten Klassiker zu schützen, nicht alle aber zumindest die besonderen. Der Erstbegeher erschließt eine Route in einem gewissen Stil und es besteht kein "Recht auf Wiederholungseignung" (man muss auch mal akzeptieren wenn man etwas nicht gewachsen ist).
ps: sonst können wir gleich nen Klettersteig durch die Eiger noch legen wenn mer gerade dabei sind
AW: THE CLASSICS - SUPERTRAMP
wenn eine route aber 2 erstbegeher hat, die sich die "arbeit" teilen sollten auch beide zu einer möglichen sanierung herangezogen werden.
martins verhalten diesbezglich find ich eher mager bzw. ein klein wenig egoistisch.
ob es gut, super oder einfach nur spannend abgesichert wird - wie es dem erstbegeher beliebt - nur die infos darüber sollten passen.