Pisciadu Klettersteig - Sella Gruppe
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Pisciadu Klettersteig in der Sella Gruppe ist die meistbegangene Via ferrata in den Dolomiten, wobei die Berühmtheit vollkommen gerechtfertigt ist: Der Steig besitzt einen Parkplatz beim Einstieg, fordernde - aber niemals besonders schwierige - Passagen in einer Kulisse, die ihresgleichen sucht, imposante senkrechte Kletterpassagen am Exnerturm, eine Hängebrücke, eine bewirtschaftete Hütte mit Bergsee beim Ausstieg, ein lohnendes Gipfelziel (Cima Pisciadù, 2985 m) und nicht zuletzt den landschaftlich schönen Abstieg durch das Mittagstal. Gerade deshalb sollte man etwas Zeit mitbringen - Staugefahr ist an Wochenenden meist vorprogrammiert. Der Klettersteig ist der Auftakt für die Sella-Durchquerung, große Gruppen machen das Überholen fast unmöglich - wer es genießen will kommt an einem Wochentag oder steigt später ein.
Die oft nasse, 50 m hohe Einstiegswand (Schwierigkeit bis B) wird mittels Klammern überwunden und kann weit rechts (beim Parkplatz dir. hinauf) umgangen werden. Es folgt eine lange Linkquerung, dann rechts zum Einstieg, rechts des Unteren Pisciadù Wasserfalls. Über eine gestufte Rampe (max. B) nach links zu einem schönen Rastplatz zwischen den Pisciadù Fällen. In einer Rechtsschleife wird der Obere Wasserfall überwunden, wobei die Schwierigkeiten ab der Mitte auf B/C an Klammern ansteigen. Bei einem ausgesetzten Eck kommt man wieder an den Wasserfall, und verlässt diesen leicht (A/B) über gestuften Fels zu einem weiteren Rastpunkt. Dort geht der Notausstieg (Tafel) links ab. Dieser mündet in einen normalen Wanderpfad. Es folgt eine Wand ohne Stifte (B), eine kurze Rechtsschleife und eine leicht überhängende Wand mit Trittstiften (C). Danach rechts zu einer Leiter (B), diese führt auf einen Absatz (Ende der Hauptschwierigkeiten). Weiter hinauf zum Grat (bis B) und zur Hängebrücke queren. Nach der Brücke noch wenige leichte (A) Meter bis zum Ausstieg und in gut 10 Minuten zur bereits sichtbaren Pisciadù Hütte auf 2585 m.
Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.
Gute mit Klammern und Stahlseil gesichert.
Stellen C, meist um B - selten leichter.
Vom Parkplatz auf dem Weg in wenigen Minuten links zur Einstiegswand.
1940 m
Zwei Möglichkeiten:
a) Der kürzeste und meistbegangene Abstieg führt durch das Val Setus direkt zum Parkplatz (1 Std.): Von der Hütte auf dem Weg 666 nach Westen, nach ca. 200 m rechts steil und versichert (A/B) ins Val Setus hinab, welches direkt zum Parkplatz ausläuft (1¼ Std.).
b) Schöner, aber etwas länger der Abstieg durch das Mittagstal (Val de Mesdi): Auf dem Weg 676 nach Osten und auf ca. 20 Hm versichert (A) ins Mittagstal, wo man auf dem Talboden auf den Weg 651 vom Rif. Boe trifft. Diesen Weg ca. 600 m (nicht Hm!) absteigen, links unter den Nordwänden des Östl. Masores, vorbei am Einstieg des Hauptsteiges und auf dem Band über der Einstiegswand zur Verbindung mit dem Abstieg a), dann rechts zum Parkplatz, (1¾ Std.).
Tabacco Nr. 05, Val Gardena - Gröden
AV-Karte Nr. 52/1
Achtung: Der Abstieg durch das Val Setus ist evtl. durch eine Mure zerstört (Stand Sommer 2023) - evtl. vor Ort Erkundigungen einholen. Caution: The descent through the Val Setus may have been destroyed by a mudslide (as of summer 2023) - inquire at the tourist office or hut.
Unmittelbar vor dem schwierigen oberen Abschnitt gibt es einen Notausstieg für Überforderte. Wegen des großen Verkehrsaufkommens auf dem Klettersteig ist es ratsam, von einer Begehung am Wochenende Abstand zu nehmen.
Tipp: Gipfelabstecher auf die Cima Pisciadù: Von der Hütte (Wegweiser) Weg 666 ca. 900 m nach Süden ins Val de Tita aufsteigen und beim Wegweiser links auf den Gipfel steigen (leichte Kletterstellen I; plus 2½ Std. Hütte-Gipfel-Hütte). Konditionstiger verlängern die Tour zum Piz Boe, 3152 m, und steigen auf dem Lichtenfelserweg (Weg 672) zur Bergstation Vallon, 2518 m, ab (ca. 8 Std.; Talfahrt mit Lift und Seilbahn).
13.04.2011
A + A Jentzsch
Kommentare
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Der Durchschlupf war Ende Juni 2023 immer noch da! Und er bietet schon ein gewisses Extra: Erstmal muss man schon reinschauen in den Felsspalt, um ihn überhaupt ausfindig zu machen, dann darf man über Blöcke steigend, zwischen denen es den Spalt noch abwärts geht, durchkriechen. Schließlich geht es dann den ebenfalls engen Kamin hinauf, der nach Osten hin komplett ausgesetzt ist, was sich dann wohl spektakulärer anfühlt, als es ist. Immerhin sind dort ein paar Haken gut platziert. Was man ansonsten bei dieser Tour nicht unbedingt behaupten kann. So mancher Haken ist so gesetzt, dass man aufschlägt, bevor er helfen könnte. Selbstsicherung ist mancherorts also durchaus ratsam, wenn auch nicht immer so leicht anzubringen. Immerhin die Stände sind gebohrt. In Summe ein recht bröseliges Abenteuer in Sachen Wegfindung, Felsqualität, Absicherung und Länge. Interessant zu klettern war es eigentlich nur am Anfang, rund um den Durchschlupf und auf den vierten Turm. Der Abstieg auf dem "Normalweg" von der Karlspitze ist dann ebenfalls eher abenteuerlich, mit rutschigen Schneeresten zum Abschluss.
Noch ein Hinweis zum Zustieg: Am Kübelkarsteig gibt es kurz zuvor eine weitere Stelle mit zwei Tafeln. Hier sind neben uns offensichtlich schon mehrere abgebogen und dann eine rutschige, bröselige Rinne hinauf, nur um dann den Zacken auf der anderen Seite wieder abzuklettern. Dieser Abstecher ist nicht lohnenswert. Im Zweifelsfall einfach mal den Steig etwas weiter folgen und dann erst, wenn der Weg ins Schuttkar abbiegt, in eine große zum Weg hin geöffnete Rinne hinein zum Einstieg.
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Ergänzende Hinweise zu den anderen Kommentaren: bis zur inkl. 8. Seillänge schöne Klettertour im 2-3 Grad und nach Beschreibung und Topo gut zu orientieren, die 9. Seillänge ist deutlich (!!) schwerer, den Durchschlupf haben wir bei bestem Sonnenschein in 2 Versuchen nicht gefunden, außen dann extrem glatter Kamin zum Hochklemmen im mindestens 4+ Grad, Achtung bei der weiteren Orientierung am Grat.
Wir haben beim Matejak-Kamin abgebrochen und sind abgeseilt, hierzu bitte folgende Infos beachten: Über den Kamin führt eine Abseilpiste (= Abstieg div. Ostwandtouren): Man seilt vom Klemmblock 1 x 20in Richtung Osten ab. Auf einem Flachstück geht man zum nächsten Abseilstand an der Kante. Dort 3 x 40 und 1 x 50 m abseilen. Von einer Grasterrasse quert man waagrecht über Schrofen (kurz 3-) in das Kübelkar. Dauer der Abseilfahrt ca. 1,5 Std.
TIPP: Nehmt 2 Halbseile mit !! Das erleichtert das Abseilen ungemein und es kann von der Schrofenterrasse ins Kübelkar abgeseilt werden.
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Anmerkung zu 9 SL. Am Durchschlupf hat sich nichts geändert und als Schlanker kommt man "problemlos" (ohne absetzen von Rucksack) durch. Einzig muss man dafür am Beginn etwa noch 1,5m höher klettern (dort ist es breiter, direkt am Boden geht nichts mit Rucksack) bevor man mit dem Durchzwängen beginnt.
Ergänzungen zur Tourenbeschreibung Vordere Karlspitze Südostgrat
Verglichen mit anderen Touren am Wilden Kaiser ist die Felsqualität in dieser Tour richtig schlecht. Die Tour verläuft in den ersten 8 SL fast ausnahmslos über Schrofen. Man kann sich eher gesagt schon darauf einstellen, dass man sich verklettert hat, wenn man auf festen Fels trifft. Da wir alle 21 Klebehaken (und zusätzlich einen Bergrettungsring) gefunden haben, denke ich, dass wir schon der richtigen Tour gefolgt sind.... Leider gibt es auf Grund der vielen losen Steine wenige Möglichkeiten vernünftig selbst abzusichern. Hier noch ein paar detaillierte Hinweise für Alle, die dennoch in die Tour einsteigen wollen:
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Also die Abseilhaken im Matejakkamin sind so massiv- die halten mal hundert pro
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Wir hatten leider Pech mit dem Wettergott und daher im strömenden Regen über den Matejak-Kamin abgeseilt (50er Halbseile). Von daher noch zwei Anmerkungen: Die Abseilstände im Kamin sind ganz gut zu finden, dabei handelt es sich allerdings um irgendwelche mit Kleber zugeschmierte Abseilringe ohne Redundanz (siehe Bilder). Auf der Schrofenterrasse haben wir uns dann gegen das Ausqueren Richtung Norden ins Kübelkar (Kletterei etwa II-III) entschlossen und stattdessen den wenige Meter entfernten Bühler direkt über einem weiteren Kamin genommen (in 45 m direkt an den Wandfuß, unten Gedenktafel).
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
Ein paar Hinweise, die man vielleicht explizit erwähnen kann:
AW: Vordere Karlspitze Südostgrat
alles andere als fester Fels jeder griff und jeder tritt sei geprüft für den zweiten und nachfolgende partien auch steinschlaggefährlich