Albert Leichtfried in seinem langen Projekt im Underground Albert Leichtfried in seinem langen Projekt im Underground
16 November 2003

Projekt Underground - Mixedklettern an der Autobrücke

Albert Leichtfried fiel ein Torbogen an einer Autobrücke ins Auge und er dachte sich, in dem waagrechten Dach könnte man doch eigentlich auch Mixedklettern...

Torbogen an der Autobrücke

Das "Projekt Undergound" begann im Dezember 02. Wolfgang, ein Freund aus Lech zeigte mir sein Trainingsgelände fürs Eisklettern. Ein leichter, kurzer Wasserfall (WI 2-4) und eine Mixedlinie (M7) beim Heizwerk am Ortseingang von Lech/Arlberg, die man im Toprope bezwingen kann. Mir fiel dabei der Torbogen an der gegenüberliegenden Autobrücke ins Auge und ich dachte mir, in dem waagrechten Dach könnte man doch eigentlich auch klettern...

Beginn der Arbeiten im Juli 03

So kam ich im Juli 03 wieder nach Lech um die ersten Routen zu errichten. Ein Danke an dieser Stelle an Black Diamond, die mir Griffe von Franklin Climbing zur Verfügung stellten und an Austria Alpin für die Expresschlingen. Die Arbeit war sehr hart und es entstand pro Tag (08-22 Uhr) jeweils nur eine Route.

"To Hard" M9+/10- wird geklettert

Mitte November kam ich dann das erste Mal mit Kletterausrüstung nach Lech. Ich versuchte die leichtere der beiden Routen auszubouldern. Die Route war jedoch so knallhart, das ich mich entschloss doch lieber zuerst noch eine leichtere zu bauen. Dies passierte wenige Tage später. Am 6. Dezember konnte ich dann die neue, zum Aufwärmen gedachte Route "To Hard" klettern. Sie wurde als Aufwärmtour eben "to hard" und liegt im Bereich M9+/10-. Die beiden anderen Routen sind jeweils noch um 1 bis 2 Grade schwerer und noch ohne Rotpunktbegehnung.

Technisches defiziles Finish mit Felshooks" an der Brücke

Das Besondere an diesen Routen ist die unglaubliche Steilheit und ein technisches Finish an "Felshooks" der Brücke. Dies werden wahrscheinlich die ersten Routen an Kunstgriffen fürs Drytoolen sein. Durch die Unterstützung vom Heizwerk ist es möglich auch bei Nacht zu klettern! (Es gibt Strom bzw. einen fixen Scheinwerfer) Man kann beim Heizwerk parken und der Zustieg beträgt eine ganze Minute. Das Underground ist noch ausbaufähig und es sind auch noch leichtere Route geplant und möglich, um nicht gleich mit doppeldicken Armen den Kletterspass beenden zu müssen. Achtung für Wiederholer: Die Klettergriffe können unter den enormen Belastungen brechen. Also Helm nicht vergessen und die Sache zuerst mal vorsichtig angehen.

Salomon-Team ist schon fit...

Die ersten positiven Auswirkungen des intensiven Trainings (Am Gletscher und an der Boulderwand) für die Wintersaison kann man schon erkennen. Jack Müller schuf letztes Jahr ein kleines Drytooling-Paradies bei Sargans in der Schweiz. Jack lud mich zum trainieren ein und ich konnte am 3. Dezember seine zur Zeit schwerste Route (im Bereich M11) im 3. Versuch klettern. Ich erzählte Harry Berger von dem Gebiet und prompt kam er das Wochende darauf. Jack verschwieg keinen Hook, Harry biß die Zähne zusammen und konnte die Route flashen!

Webtipp:

Die Webpage von Black Diamond

Die Website von Salomon

Text: Albert Leichtfried; Albert gehört neben Harald "Harry" Berger sicher zu den derzeit stärksten Eiskletterern in Europa.



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