Light Removable Airbag 3.0 von Mammut
Wir haben dieses Teil schon länger bei uns, wegen des Schneemangels im Dezember konnten wir es aber erst jetzt in "freier Wildbahn" (also abseits der Skipiste) auf diversen Touren ausprobieren. Der erste Eindruck ist der eines Wanderrucksackes - zumindest was Optik und Gewicht entspricht. Beim Light Removable Airbag 3.0 handelt es sich um einen ansprechenden Rucksack mit Reisverschlussöffnung im oberen Bereich. Es gibt ein eigenes Fach für die Sicherheitsausrüstung (Lawinenschaufel, Sonde) und ein Frontfach für Schlüssel etc.
Zuallererst muss man den Rucksack tourentauglich machen - das ist mit dem Einschrauben der Druckluftkartusche im Handumdrehen erledigt. Wer will kann noch den Auslösegriff in der Höhe etws anpassen, drei verschiedene Stufen (S, M und L) sind möglich. Dann noch die Sonde und die Lawinenschaufel im dafür vorgesehenen Fach, welches außen liegt, verstauen und es kann losgehen.
Nach den ersten 30 Minuten fällt gleich sehr positiv auf, dass der Rucksack sehr angenehm am Rücken liegt. Der geschwungen geformte Rückenteil (mit einem leichten Aluinnenteil) ist für den guten Tragekomfort verantwortlich. Wenn Becken und Schultergurte richtig angezogen sind, liegt der Rucksack perfekt an. Grundsätzlich sollten immer die Beinschlaufe sowie der Brust- und Beckengurt verschlossen sein, denn nur so ist gewährleistet, dass sich der Rucksack im Falle eines Lawinenabgangs nicht vom Körper löst (ist bei allen Airbag-Rucksäcken gleich).
Kommt man mal zu dem Punkt an dem die Ski auf den Rücken geschnallt werden müssen, ist dies beim Mammut Lawinenrucksack diagonal möglich. Die Ski liegen gut am Rucksack an und man kann sich angenehm zu Fuß fortbewegen. Auch eine Befestigung eines Eispickels ist an der Außenseite problemlos möglich. Die Grundanforderungen eines Skitourenrucksackes besteht der Mammut Light Removable Airbag also mit links. Einziger kleiner Kritikpunkt ist die etwas fummelige Schnalle des Beckengurtes, die hätte man etwas leichtgängiger konstruieren können.
Nun zum Innenleben: Das Airbag-System kann man komplett ausbauen (removable). Im großen, zentralen Innenfach ist die Kartusche (verstaut in einer eigenen kleinen Tasche) und oben der Airbag zu sehen. Die eigenen Sachen können gut verstaut werden, der zur Verfügung stehende Platz entspricht ungefähr einem 30 Liter Rucksack.
Das Airbag-System wird durch eine Zugbewegung am Griff ausgelöst. Dieser ist im Träger verstaut und kann eingeklappt werden - der Griff verschwindet bei Bedarf komplett im Schulterträger. Der Griff ist in einer leuchtenden Neonfarbe gehalten, man checkt im Grunde sofort, dass damit das System aktiviert werden kann. Wer sich unsicher ist, kann den Auslösevorgang auch trainieren - zu diesem Zweck wird statt der Kartusche das sog. Tigger-Test-Tool in die Auslösemechanik geschraubt und man kann so oft am Griff ziehen, wie man will (es ist ein lautes „Klack“ zu hören).
Mammut ist mit dem Light Removable Airbag 3.0 ein gutes und stimmiges System gelungen. Ein guter Mittelweg wurde gefunden - man hat genug Platz für die nötige Ausrüstung, der Rucksack fühlt sich am Rücken angenehmen an und ist sehr leicht. Kleinere Personen hätten sich aber ein verstellbares Rückensystem gewünscht, für normal und groß gebaute Alpinisten ist das aber kein Thema (für kleiner Personen wäre der Ride Short Removable Airbag 3.0 eine gute Option). Grundsätzlich empfehlen wir jedem eine Carbon-Kartusche - jeder der Stahl- und Carbon-Kartusche gleichzeitig in der Hand hat, wird sich unserer Empfehlung anschließen (Mammut bietet nur Carbonkartuschen an, was vernünftiger ist).
Fazit bergsteigen.com: Mit dem Light Removable Airbag 3.0 ist Mammut ein sehr leichter und flexibel einsetzbarer Rucksack gelungen, den man uneingeschränkt weiter empfehlen kann! Vor allem der sehr gute Tragekomfort – der bei einem Rucksack das wichtigste ist – hat uns bei diesem Teil überzeugt und wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Skitour damit.
Light Removable Airbag 3.0
Gewicht: 2060 g
Volumen: 30 Liter
Airbag Volumen: 150 Liter
Preis lt. Hersteller inkl. Carbonkartusche: 750 Euro
Webtipp: Mammut
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