Kuchler Kamm Ostgrat - Hoher Göll

Klettern
Leicht
(1)

Toureninfo

Hinunter zur Kammerschneid; Foto: Archiv Ch. Dreyer
Diff.
Schwierigkeit 2+
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 2700 m  /  2700 Hm
6:00 Std.  /  12:00 Std.
AusrichtungNordNordostOstSüdostSüdSüdwestWestNordwest
AusrichtungNord, Nordost, Ost, Südost, Süd, Südwest, West, Nordwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 3:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Hoher Göll  (2522 m)
Charakter:

Der Göllstock ist ein prominenter Gebirgsstock direkt am schroffen Nordostrand der Berchtesgadener / Salzburger Kalkalpen. Man sieht von der Autobahn A10 gut die berühmte Ostwand (Ski-/Eistour) und den gut 10km langen Ostgrat, den „Kuchler Kamm“, der – meist weglos – von Golling über 8 Gipfel bis zum 9., dem Hauptgipfel Hoher Göll (2.522 m) führt. Als Rundtour kommt man auf happige 21 Kilomter und 2.700 Höhenmeter.

Erstbegangen wurde er schon 1880 im Abstieg von dem legendären Erschließer Purtscheller, nach dem auch die einzige Hütte – eigentlich schon fast am Ende der Tour – benannt ist. Sonst bewegt man sich in unwirtlich weglosem alpinen Gelände, das von den Locals mit einigen Steindauben („Stoanamandl“) lückenhaft markiert ist. Zwar sind die Kletterschwierigkeiten nur II, aber sobald man von der leichtesten Route abkommt ist man schnell in IIIer-Gelände, vor allem im kritischen Mittelteil, der Kammerschneid.

Die Tour kann natürlich auch in umgekehrter Richtung begangen werden, wobei man dann die Einkehrmöglichkeit im Purtschellerhaus versäumt. Die Standardrichtung ist daher wie beschrieben.

Genaue Routenbeschreibung:

Vom Kleinen Göll durch labyrinthartige Latschengassen und einige leichte Felsen (I) auf den wenig prominenten Schönbachkopf (1.870 m), weiter am besten recht direkt über den Grat auf das Vordere Freieck (2.151 m). Der Verlockung, auf ein breites Grasband in der Südseite abzusteigen sollte widerstanden werden (obwohl auch machbar). Weiter flach ansteigend auf das prominente Hintere Freieck (2.309 m, 5:00h) mit separat stehendem Gipfelbuch, Gipfelkreuz und prächtigem Rundblick. Anmerkung: wer bis hier mehr als 6:00h gebraucht hat sollte unbedingt umkehren, denn es sind erst 40 % der gesamten Rundtour geschafft.

Vom Freieck wendet man sich nach links hinunter (nicht den Kamm geradeaus weiter absteigen) auf die Kammerschneid bis auf fast 2.000 m hinab, wobei man bis zuletzt der Versuchung widerstehen sollte, in eine der rechts hinabführenden Rinnen abzuzweigen. Nur einmal muss eine Schlucht 20 m rechts vom Kamm umgangen werden (II, 2 BH), danach gleich wieder auf den Kamm hinauf und links herum zum tiefsten Punkt. Anmerkung: verschiedene Varianten rechts haltend, dann aber III). Der Kammertalkopf (2.225 m, 6:00h) wird direkt überschritten, man setzt den Weg Richtung Westen fort mit einem Anstieg (II) auf den Grünwandkopf (2.321 m, 7:00h). Nun wieder etwa 100 HM hinunter und ca. 50 m links des Kamms durch eine schotterige Rinne (II) auf den Taderer (2.384 m, 7:30h). Auf der anderen Seite hinunter, wieder Karst queren und die Göllscharte links liegen lassen, indem man an Felsrippen (II) etwa 100 m rechts oberhalb der Scharte auf den markierten Weg Nr. 457 trifft und diesen bis auf den Hohen Göll (2.522 m, 9:00h) verfolgt.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Ludwig Purtscheller, 1880 im Abstieg

Ausrüstung:

In der Regel wird der Kuchler Kamm ohne Seilsicherung gemacht.

Zustieg zur Wand:

Bester Ausgangspunkt ist unter der Göll-Ostwand in Gasteig, ein Ortsteil von Kuchl, am Parkplatz Kühschwalb (660 m). Von dort ist die ganze Rundtour etwas kürzer als vom Gollinger Wasserfall aus, vor allem der Rückweg.

Zuerst vom Parkplatz nach Süden quer über die Wiese (Trampelpfad), nach etwa 300 m zum Weissenbach hinunter und über diesen hinweg auf die Südseite. Dort der Forststraße flach 150 m nach links folgen und 100 m einen Pfad durch den Wald aufwärts auf die Forststraße, dieser in eine Linkskehre folgen, dann immer ostwärts kurz bergab und rechts haltend (zwei Abzweiger) bis zu einer Kehre auf 800 m nach der man auf den Steig Nr. 456 zum Kleinen Göll trifft. Anmerkung: das Gewirr von Forststraßen sollte man sich auf der Karte oder am Vorabend gut anschauen, in der Früh (evtl. mit Stirnlampe) kann man sich hier schon gehörig verlaufen!

Der markierte, steile Weg Nr. 456 zum Kleinen Göll (1.753 m, 3:00h) ist reine Schweißarbeit von 1.000 HM, ohne technische oder Wegfindungsanforderungen. Auf etwa 1.400 m die einzige Wasserstelle der ganzen Tour. Den Abzweig zum Bärenstuhl auf 1.650 m lässt man links liegen. Ab dem Kleinen Göll beginnen die Schwierigkeiten.

Abstieg:

Der Abstieg vom Hohen Göll führt über den Nordwestkamm und Weg Nr. 451 (Schusterroute oder Kamin) zum Purtschellerhaus (1.692 m, 10:30h) und weiter über den Eckersattel (1.413 m) nach rechts hinunter über markierten Weg und Pfad Nr. 451/451a via Dürrfeichtenalm Richtung Golling zurück zum Parkplatz Kühschwalb (660 m, 12:00h).

Kartenmaterial:

Kompass WK 794, Berchtesgadener Land

AV-Karte BY 22, Berchtesgaden Untersberg

Bemerkungen:

Achtung: Oft Schneereste im Frühjah!

Für diese Route ist alpine Erfahrung nötig, sehr sicheres, seilfreies Klettern bis zum 3ten Schwierigkeitsgrad und absolute Trittsicherheit sind nötig!

Autor: 

Christian Dreyer

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Mit dem Auto auf der A10 bis zur Ausfahrt Kuchl, dann im Ort Kuchl rechts abzweigen Richtung Gasteig/Kühschwalb, bis Parkplatz Kühschwalb.

Talort / Höhe:

Golling oder Kuchl  - 468 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parkplatz Kühschwalb  - 600 m

Bilder (11)

Übersicht: Der ungefähre Routenverlauf des Kuchler Kamms, Foto: Archiv Ch. Dreyer

Übersicht: Der ungefähre Routenverlauf des Kuchler Kamms, Foto: Archiv Ch. Dreyer

Um 4 Uhr am Morgen in Richtung Kleiner Göll; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Um 4 Uhr am Morgen in Richtung Kleiner Göll; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Aufbruch in der Dunkelheit; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Aufbruch in der Dunkelheit; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Schönbachkopf mit Blick auf Freieckgruppe; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Schönbachkopf mit Blick auf Freieckgruppe; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Auf dem Vorderen Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Auf dem Vorderen Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Vom Vorderen zum Hinteren Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Vom Vorderen zum Hinteren Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Das HIntere Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Das HIntere Freieck; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Der Gründwandkopf-Gipfel; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Der Gründwandkopf-Gipfel; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Hinunter zur Kammerschneid; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Hinunter zur Kammerschneid; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Auf dem Gipfel des Hohen Göll; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Auf dem Gipfel des Hohen Göll; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Die letzten 1000 Hm bergab; Foto: Archiv Ch. Dreyer

Die letzten 1000 Hm bergab; Foto: Archiv Ch. Dreyer

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